Freie Darstellende Künste drohen drastische Konsequenzen aus Haushaltskürzungen 2025

    Der Fonds Darstellende Künste bereitet notwendige Maßnahmen entlang der massiven Kürzungen der Bundesregierung um fast 50% für das kommende Haushaltsjahr vor. Drei der sechs auf Innovation, Nachhaltigkeit und Resilienz ausgerichteten Förderprogramme müssen eingestellt, das Fördervolumen in den verbleibenden Programmen drastisch verringert werden. Ein Kahlschlag für die bundesweiten Freien Darstellenden Künste und ein Bruch der Regierungsparteien mit der eigenen Koalitionsvereinbarung.

    Hintergrund

    Statt 10,3 Mio € stehen dem Fonds Darstellende Künste im kommenden Jahr nur 5,6 Mio € aus Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM) zur Verfügung. Eine Kürzung um 46% – ähnlich wie bei den anderen fünf Bundeskulturfonds, deren Stärkung als „Innovationstreiber“ explizites Ziel der Bundesregierung bei Amtsantritt war.

    2024 wurde der Etat des Fonds Darstellende Künste signifikant auf 10,3 Mio € erhöht und damit dem in Abstimmung mit der BKM und den Ländern ermittelten Jahresbedarf von 16,5 Mio € erstmals angenähert. Dank dieses Mittelaufwuchses konnte der Fonds ein auf Innovation, Nachhaltigkeit und Resilienz ausgerichtetes Förderangebot für die Freien Darstellenden Künsten in sechs Programmen auflegen.

    Konsequenzen

    Aus den massiven Kürzungen muss der Fonds Darstellende Künste nun drastische Maßnahmen ableiten:

    1. Drei von sechs Förderprogrammen werden eingestellt, eine Halbierung des Förderangebots
    2. Deutliche Absenkung des Fördervolumens in den drei verbleibenden Förderprogrammen
    3. Zukunftsthemen wie Nachhaltigkeit, Digitalität, Diversität und gesellschaftlicher Zusammenhalt bleiben hinter der Kernaufgabe Kulturförderung zurück.

    „Erst vor sechs Monaten wurden in Abstimmung mit Bund und Ländern sechs neue Förderprogramme auf den Weg gebracht, um die Freien Darstellenden Künste mit den Erfahrungen aus der Pandemie nachhaltig und langfristig abzusichern. Mit der nun angekündigten Mittelkürzung wird den Künsten die so notwendige Planungssicherheit entzogen – und das in Zeiten von demokratiegefährdender Diskursverengungen“, kommentiert Holger Bergmann, Geschäftsführer des Fonds Darstellende Künste, die Kürzungspläne.

    Aus für Bündnis internationaler Produktionshäuser

    Das Feld der Freien Darstellenden Künste ist dabei gleich doppelt betroffen: Neben einer Halbierung des Etats des Fonds Darstellende Künste wird die Zuwendung für das Bündnis internationaler Produktionshäuser komplett gestrichen und damit die Arbeit von sieben bundesweiten Ankereinrichtungen der Freien Darstellenden Kunstszene erheblich geschwächt. Rund 10 Mio € gehen damit der Freien Szene allein in dieser Sparte verloren.

    Forderung

    Wie auch im gemeinsamen Statement der sechs Bundeskulturfonds vom 18. Juli 2024, fordert der Fonds Darstellende Künste die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und mit ihr Bundesregierung und Parlament auf, die im Koalitionsvertrag vereinbarte „deutliche Stärkung der Bundeskulturfonds“ endlich umzusetzen und den aktuellen Haushaltsentwurf für das Jahr 2025 auf das geforderte Niveau zu korrigieren.

    -> Stellungnahme des Bundeskulturfonds hier

    -> Zur Petition der Freien Szene hier