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    Pressekontakt

    Claire Diraison
    Claire DiraisonPresse- und Öffentlichkeitsarbeit

    03.07.2023 EUCREA-Forum "Zukunft ist jetzt!" will neue Impulse für eine inklusive künstlerische Bildung setzen

    Pressemitteilung

    INKLUSIVE HOCHSCHULE

    Hamburg / Berlin, 3. Juli 2023

    Das EUCREA-Forum zu inklusiver künstlerischer Ausbildung findet am 21. und 22. September 2023 an der weißensee kunsthochschule berlin statt. Das Forum bietet eine Plattform für einen intensiven Austausch zwischen Studierenden und Kreativen mit Behinderung, Hochschulvertreter*innen, Mitarbeiter*innen aus künstlerischen Werkstätten und Vertreter*innen aus Politik und Behörden. Die Tagung widmet sich der Frage, wie Kreative mit Behinderung an künstlerischer Bildung in den Bereichen Darstellende Künste, Bildende Künste und Musik an Hochschulen teilnehmen können.

    Auf dem Weg zu einer inklusiven künstlerischen Ausbildungslandschaft

    Der Kultursektor befindet sich im Wandel und wird zunehmend inklusiv. Immer mehr Künstler*innen mit Behinderung streben eine künstlerische Ausbildung an. Viele Hochschulen haben diese Entwicklung erkannt und möchten den Zugang für talentierte Menschen mit Behinderung ermöglichen.

    In diesem Kontext hat EUCREA mit dem Programm ARTplus das erste umfassende Angebot zur künstlerischen Qualifizierung von Kreativen mit Behinderung ins Leben gerufen. ARTplus richtet sich an Kreative mit Körper- und Sinnesbehinderungen, psychischen Beeinträchtigungen und Lernschwierigkeiten, die aufgrund ihrer Behinderung bisher keinen Zugang zu einer künstlerischen Hochschule finden konnten. Im Jahr 2023 nehmen 26 Studierende aus den Bereichen Musik, Bildende und Darstellende Künste sowie zehn künstlerische Ausbildungshäuser in Hamburg, Bremen, Niedersachsen, Berlin und Nordrhein-Westfalen am ARTplus-Programm teil.
    Ein bedeutender Meilenstein wurde im Oktober 2022 an der Hochschule für Künste im Sozialen (HKS Ottersberg) erreicht, an der vier Studierende mit Lernschwierigkeiten immatrikuliert wurden. Die HKS ist die erste deutsche Hochschule, die Menschen mit Lernschwierigkeiten ein reguläres Studium anbietet. Dieser Schritt markiert einen Meilenstein in der Bildungspolitik Deutschlands.

    Gleichzeitig werden in Hochschulen, in Werkstätten für behinderte Menschen (WfbM) und in Kulturinstitutionen neue Ausbildungsmodelle entwickelt und getestet. Politische Entscheidungsträger*innen begrüßen diese Initiativen zur Umsetzung des Artikels 24 der UN-Behindertenrechtskonvention, der benennt, dass ein inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen zu errichten ist. Jetzige Studierende mit Behinderung ebnen den Weg für eine neue Generation von gut ausgebildeten Künstler*innen.

    Das Forum ZUKUNFT IST JETZT! will neue Impulse für die Zukunft setzen

    Seit 2021 sind EUCREA und Partner von ARTplus in Nordrhein-Westfalen, Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Berlin verschiedene experimentelle Wege gegangen. In ihren praktischen Erfahrungen werfen am ARTplus beteiligten Studierenden und Lehrenden grundlegende Fragen auf:
    Welches Wissen ist an der Hochschule anerkannt? Wie wird Wissen vermittelt?
    Wie wirkt sich inklusive Lehre auf die Unterrichtsinhalte aus?
    Sind Nachteilsausgleiche und neue Formen der Leistungsbewertung geeignet, um chancengerechte Studienbedingungen zu schaffen?
    Wer übernimmt die Studienassistenz und wie kann die Finanzierung sichergestellt werden?

    „Durch den Erfahrungs- und Wissensaustausch stärken wir Studierende wie Hochschulvertreter*innen in ihrem inklusiven Entwicklungsprozess. Die zweitägige Konferenz soll Impulse für die Zukunft setzen: sie soll Kreative mit Behinderungen, künstlerische Hochschulen und politische Entscheider*innen ermutigen, sich für eine inklusive Bildungslandschaft einzusetzen.“, erläutert Angela Müller-Giannetti, Leiterin des Programms ARTplus.

    Das Tagungsprogramm wird von Studierenden des ARTplus Programms, Lehrenden der beteiligten ARTplus-Hochschulen, Künstler*innen aus den Bereichen Darstellende Kunst, Musik und Bildende Kunst sowie Vertreter*innen aus künstlerischen Werkstätten gestaltet.

    Amelie Gerdes, Studentin an der HKS Ottersberg, wird die Tagung aktiv mitgestalten. Sie erklärt: „Ich studiere im zweiten Semester Tanz und Theater im Sozialen an der HKS Ottersberg und habe schon viele Erfahrungen gesammelt. Die möchte ich gerne mit anderen Menschen mit Lernschwierigkeiten teilen, damit sie sich vielleicht auch trauen zu studieren. Außerdem will ich mit Politiker*innen und Verantwortlichen von Unis reden, damit sie verstehen, dass auch Menschen mit Trisomie studieren können. Egal welche Behinderung jemand hat – jeder Mensch hat das Recht auf Bildung!“  

    Unter den fünfzig Panelist*innen und Workshop-Geber*innen befindet sich der Aktivist Raul Krauthausen, der als Absolvent der Universität der Künste Berlin die Realität der Kunst-Student*innen kennt: "Der Kunstsektor ist einer von vielen, der für Menschen mit Behinderungen kaum zugänglich ist. Viele künstlerische Bildungsstätten sind weder barrierefrei noch stehen sie behinderten Künstler*innen offen gegenüber. Es herrschen immer noch Vorurteile über die Fähigkeiten und Belastbarkeit behinderter Künstler*innen vor. Zudem bestehen strukturelle und finanzielle Barrieren, die es für behinderte Künstler*innen schwierig machen, sich auf ihre Kunst zu konzentrieren. Daher unterstütze ich Initiativen, die den Weg für Künstler*innen mit Behinderungen ebnen, und freue mich auf innovative und produktive Ansätze."

    Die weißensee kunsthochschule berlin als Partnerin von ARTplus setzt sich aktiv für Inklusion ein, nun öffnet sie auch ihre Tore für das EUCREA-Forum: „Unsere Hochschule freut sich außerordentlich, nun auch Gastgeberin für das EUCREA-Forum im September zu sein. Zukunftsfragen zu Teilhabe und neuen beruflichen Perspektiven für kreative Studierende mit Behinderung stehen dabei im Vordergrund des Austausches. So soll inklusive künstlerische Bildung erfolgreich vorangetrieben werden und Zukunft gelingen.“, so Dr. Angelika Richter, Rektorin der weißensee kunsthochschule berlin.

    Für Konrad Wolf, Gastprofessor an der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch im Rahmen des Projekts „Inklusion in der Lehre der Theaterkünste“, kann Inklusion in der Bildung nur stattfinden, wenn die Hochschule bereit ist, sich strukturell zu verändern: „In einem integrativen System passen sich die Menschen den bestehenden Strukturen an. Menschen, die die nötige Anpassungsleistung beispielsweise aufgrund einer Behinderung nicht erbringen können, bleiben exkludiert. Inklusion aber fordert, dass wir die Strukturen verändern und sie den Menschen anpassen. Im Kontext der Kunsthochschulen müssen wir vor allem unsere Bewertungsstrukturen darüber verändern, was künstlerisches Talent bedeutet. Die Nichterfüllung tradierter künstlerischer Qualitätskriterien müssen wir als Chance anerkennen lernen.“


    DAS GANZE PROGRAMM

    → in Schwerer Sprache hier auf eucrea.de und hier als PDF
    → in Einfacher Sprache hier auf eucrea.de und hier als PDF

    BILDMATERIAL
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    HINTERGRUNDINFORMATIONEN

    • Mehr zu ARTplus auf eucrea.de hier
    • Kurportraits: 19 ARTplus-Teilnehmer*innen stellt EUCREA vor hier
    • ARTplus Interviews – YouTube-Playlist mit 7 Kurzvideos hier

    Perspektiven #1: Amelie Gerdes, Studentin an der HKS Ottersberg hier
    Perspektiven #2: Michael Dörner, Professor an der HKS Ottersberg hier
    Perspektiven #3: Ole Bramstedt, Student an der HKS Ottersberg hier
    Perspektiven #6: Elias von Martial, ARTplus-Teilnehmer in NRW hier
    Perspektiven #7: Maren Walter, Koordinatorin ARTplus NRW hier

    • EUCREA-Podcast
      INZWISCHEN #1: Kunst, Schauspiel oder Musik studieren mit Behinderung?
      Mit: Katrin Bittl und Angela Müller-Giannetti / Moderation: Amy Zayed.
      Zum Hören auf Spotify hier
    • Über EUCREA
      EUCREA ist seit 1989 der Dachverband zum Thema Kunst und Behinderung für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Utopie und Vision von EUCREA sind eine Zukunftsgesellschaft, die Kreativen mit Behinderung Chancen bietet, ihre künstlerischen Fähigkeiten auszubilden, zu entwickeln und beruflich zu nutzen.
      Bei dem Verband handelt es sich um einen Zusammenschluss von fast 100 Mitgliedern, darunter Künstler*innen mit und ohne Behinderung, Interessenvertretungen, Kunstateliers, Stiftungen und Vereine.


    KONTAKT

    EUCREA e.V.
    Claire Diraison
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    E-Mail:  
    Tel: 040 39 90 22 12

    Pressefotos EUCREA-Forum ZUKUNFT IST JETZT!

    10.05.2023 ART+ in NRW: Inklusive Hochschulbildung für Kreative mit Behinderung

    Pressemitteilung

    Einladung zu einer öffentlichen Gesprächsrunde

    Hamburg / NRW, 10. Mai 2023

    ARTplus ist die erste bundesweite Offensive zur künstlerischen Qualifizierung und Ausbildung von Kreativen mit Behinderung. Um über den aktuellen Stand des Strukturprogramms ARTplus in Nordrhein-Westfalen zu informieren, laden EUCREA und kubia zu einer Gesprächsrunde am 23. Mai im Folkwang Theaterzentrum in Bochum ein.

    Innovative Bildungswege für Kreative mit Behinderung

    Das bundesweite Strukturprogramm ARTplus von EUCREA bietet seit 2021 künstlerisch talentierten Menschen mit physischen, psychischen und Sinnesbehinderungen sowie Lernschwierigkeiten die Möglichkeit, an künstlerischer Hochschulbildung in den darstellenden und bildenden Künsten sowie in der Musik teilzunehmen. Im Bundesland Nordrhein-Westfalen vertritt das kaethe:k Kunsthaus der Gold-Kraemer-Stiftung das Programm. Gefördert u. a. vom Ministerium für Kultur und Wissenschaft Nordrhein-Westfalen kooperiert ARTplus mit der Folkwang Universität der Künste und ist auch mit anderen Kunsthochschulen im Austausch. Kunstschaffende mit Behinderung nehmen im Rahmen von ARTplus an verschiedenen regelmäßigen Unterrichts- und Bildungsformaten teil.

    Das Pilotprojekt ARTplus strebt einen inklusionsspezifischen Wissens- und Erfahrungszuwachs an, der im nächsten Schritt dazu führen soll, Ausbildungsmöglichkeiten für Kreative mit Behinderung an künstlerischen Hochschulen zu etablieren. In Niedersachsen ist dies bereits gelungen: Hier wurden erstmals vier junge Kreative mit Lernschwierigkeiten an einer Kunsthochschule immatrikuliert.

    Elias von Martial ist Künstler im kaethe:k Kunsthaus und hat im Rahmen von ARTplus zunächst ein Praktikum im Bereich Animation an der Kunsthochschule für Medien Köln gemacht und nimmt dort auch an einem Grundlagenseminar Animation teil. Elias von Martial sagt zu seinen beruflichen Perspektiven und seiner Teilnahme am Programm ARTplus: » Es war schon immer mein Traum, Filme zu machen: Fantasy-Filme wie Star-Wars, Marvel. Mein Traumberuf ist Visual Effects Artist. Ich will versuchen, auf den ersten Arbeitsmarkt wieder zu kommen. Ich hatte vorher schon den Wunsch zur Uni zu gehen, aber ich habe mich nie getraut. Ohne ARTplus hätte ich das, glaube ich, niemals allein geschafft.«

    Im Rahmen von ARTplus besuchte Adriane Große Seminare des Regiestudiengangs an der Folkwang Universität der Künste. Dort konnte sie Erfahrungen sammeln und neue Schauspieltechniken erlernen. Adriane Große wünscht sich mehr Inklusion an den künstlerischen Hochschulen: »Es ist dringend notwendig, dass staatliche und private Schauspielschulen sich für gehörlose Studierende öffnen. Denn es gibt zu wenig Angebote für taube Künstler*innen. Auch ein künstlerisches Studium hat viel mit Kommunikation zu tun. Da fühlen sich Gehörlose schnell verloren. Deswegen sollte Gebärdensprache selbstverständlich sein.«


    Öffentliche Gesprächsrunde am 23. Mai im Folkwang Theaterzentrum am Campus Bochum

    EUCREA und kubia laden zu einer öffentlichen Gesprächsrunde am Dienstag, den 23. Mai im Folkwang Theaterzentrum in Bochum ein. Die Projektinitiator*innen, Dozierende und Studierende der in Nordrhein-Westfalen beteiligten Hochschulen berichten auf dieser Veranstaltung über die bisherige Zusammenarbeit, ihre Erfahrungen und zu bewältigende Herausforderungen. Außerdem geben Sie Impulse für eine inklusivere Hochschulpraxis.

    Gesprächspartner*innen sind Angela Müller-Giannetti (Programmleitung ARTplus/EUCREA) und Maren Walter (Programmleitung ARTplus NRW/ kaethe:k Kunsthaus), Jakob Fedler und Prof. Lisa Nielebock (Leitung Studiengang Regie, Folkwang Universität der Künste), Linda Fisahn (Teilnehmerin ARTplus, icanbeyourtranslator), Adriane Große (Teilnehmerin ARTplus, Gehörlosentheaterverein Dortmund e. V.), Prof. Udo Dziersk (Orientierungsbereich Kunstakademie Düsseldorf), Filip Livaja (Teilnehmer ARTplus, Kunsthaus KAT18) sowie Prof. Isabel Herguera und Prof. Zilvinas Lilas (exMedia/Animation 3D, Kunsthochschule für Medien Köln), Elias von Martial (Teilnehmer ARTplus, kaethe:k Kunsthaus).

    Es moderiert Annette Ziegert (kubia – Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur).

    Die Teilnahme an der Veranstaltung ist kostenlos, erfordert jedoch eine Anmeldung über die Website von kubia. Weitere Informationen über die Veranstaltung u.a. zur Barrierefreiheit und Anmeldung hier.

    Einladung in einfacher Sprache hier
    Einladung in DGS + audio-flyer auf YouTube hier

    Bildmaterial zum Download hier unten

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    HINTERGRUNDINFORMATIONEN

    Mehr zu dem Programm ARTplus hier
    ARTplus Interviews:
    Perspektiven #6: Elias von Martial hier
    Perspektiven #7: Maren Walter hier
    Perspektiven #2: Michael Dörner (HKS Ottersberg) hier

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    KONTAKT

    EUCREA e.V.
    Claire Diraison
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    E-Mail:  
    Tel: 040 39 90 22 12

    Folkwang Universität der Künste
    Anica Ziganki
    Hochschulkommunikation

    Tel: 0201 4903 402

    kubia – Kompetenzzentrum für Kulturelle Bildung im Alter und inklusive Kultur
    Christoph Brammertz
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

    Tel: 0221 71 61 72 15


    Pressefotos ART+ in NRW

    20.04.2023 Inklusion im Film: Mehr Sichtbarkeit für Schauspieler*innen mit Behinderung

    Pressemitteilung
    Logo Filmmakers
    Logo Rollenfang
    Logo Banner mit 3 Logos: BVC BFFS VDA
    Neue Filter- und Suchfunktion macht Schauspieler*innen mit Behinderungen bei der Besetzung sichtbar. Branchenbündnis unterstützt Diversität vor der Kamera.

    Berlin/Hamburg, 20. April 2023

    EUCREA (Verband Kunst und Behinderung), Filmmakers (Besetzungsportal für Schauspieler*innen) und Rollenfang (Plattform für Inklusion in Film und Fernsehen) haben mit den für die Besetzung relevanten Branchenverbänden Bundesverband Schauspiel e.V., Bundesverband Casting e.V. und Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater e.V. eine neue Filter- und Suchfunktion geschaffen: Ab sofort können professionelle Schauspieler*innen in ihrem Filmmakers-Profil Informationen zu ihrer Behinderung angeben und selektiv steuern, wie diese Information in der Besetzung genutzt werden kann. Das Bündnis unterstützt damit technisch und inhaltlich den Wunsch der Filmbranche nach mehr Diversität.

    Ein wichtiger Schritt zur Veränderung ist die Sichtbarkeit

    Das Besetzungsportal Filmmakers ist zentrales Werkzeug in der Zusammenarbeit zwischen Schauspieler*innen, Agent*innen, Casting-Direktor*innen, Regisseur*innen und Produzent*innen. Bei der Suche nach der passenden Besetzung arbeiten Casting-Direktor*innen Hand in Hand mit Regie, Produktion sowie Agent*innen und Schauspieler*innen an der Kreation vom passenden Cast. 

    Bisher waren aus technischen und rechtlichen Gründen Schauspieler*innen mit Behinderung in Besetzungssystemen nicht auffindbar. Auf dem Besetzungsportal Filmmakers ändert sich dies nun. Mit der dort veröffentlichten Erweiterung arbeiten nun professionelle Casting-Direktor*innen direkt mit Schauspieler*innen mit Behinderung und deren Agent*innen. In dem für professionelle Besetzung vorbehaltenen Bereich ist nun die neue Rubrik „Diversity“ mit der Unterkategorie zu Behinderungen und chronischen Erkrankungen integriert. Der Nutzung steht, auch symbolisch, eine Selbsterklärung zur Diversität und Besetzung von Darsteller*innen und Schauspieler*innen mit Behinderung voraus. Schauspieler*innen mit Behinderung können außerdem Verbesserungsvorschläge u.a. zu Kategorien und Wording über die Feedback-Funktion senden. So soll die neue Funktion nach Bedarf der Nutzer*innen wachsen.

    Jan Kampmann, Schauspieler mit Behinderung, freut sich um diese Erweiterung: “Die neue Funktion schließt eine wichtige Lücke, das sorgt für mehr Sichtbarkeit. Behinderung wird hier als Merkmal ausgewiesen – nicht ausgestellt, aber auch nicht verschwiegen. Ich finde das sensibel gelöst. Außerdem freut es mich, dass Expert*innen wie Rollenfang und EUCREA zurate gezogen worden sind."

    Auch Simone Wagner, Schatzmeisterin und Vorstandsmitglied des Bundesverbands Schauspiel e.V. (BFFS), begrüßt diese Entwicklung: „Unsere Gesellschaft ist divers, vielfältig und bunt. Wir müssen diese Diversität als Normalität zeigen. Mehr Sichtbarkeit im Besetzungsprozess für Schauspieler*innen mit Behinderung ist ein Schritt in die richtige Richtung.“

    "Die neue Suchfunktion, die in Abstimmung mit unseren Partnerorganisationen und dem BVC entwickelt wurde, ist eine große Hilfe für das Casten von Schauspieler*innen mit Behinderung. Wir begrüßen es sehr, dass der Umdenkprozess in der Filmlandschaft nun endlich so stattfindet, wie wir ihn seit Jahren fordern und diverse Besetzung immer selbstverständlicher wird. Dafür setzen wir uns auch weiterhin gemeinsam ein", so der Vorstand des Bundesverbands Casting e.V. (BVC).

    Der Vorstand des Verbands der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater e.V. (VDA) unterstreicht: „Als Agent*innen sind wir nicht nur Dienstleister*innen und Berater*innen unserer Klient*innen, sondern setzen uns für eine vielfältige und diverse Kulturbranche ein. Der VdA möchte dazu beitragen, Schauspieler*innen mit Behinderung den Zugang zu audiovisuellen Produktionen mit Achtsamkeit und Austausch zu ermöglichen – künstlerisch, technisch, organisatorisch, diskriminierungs- und barrierefrei.“

     

    Austausch und Wissenstransfer als Motor einer Inklusionsoffensive

    Filmmakers, Rollenfang und EUCREA haben die neue Suchfunktion zusammen entwickeln. In einem zweiten Schritt hat Filmmakers das Bündnis um die relevanten Branchenverbände erweitert.

    Die beteiligten Branchenverbänden möchten für mehr Diversität konkret handeln, wissen aber oft nicht, wie und wo sie starten können. Es fehlt ihnen das Wissen und die Erfahrung. Für Casting-Direktor*innen, Agent*innen, und Filmproduzent*innen, die sich zum Thema "Inklusion im Film" fortbilden möchten, bieten deshalb EUCREA und Rollenfang Austausch- und Informations-Sessions sowie ab dem Herbst Online-Schulungen an. Beide Formate ermöglichen einen Austausch zwischen Akteuren der Filmbranche um die Themen Film und Behinderung.

    Schauspieler*innen mit Behinderung immer gefragter

    Behinderte Filmschaffende werden immer noch massiv marginalisiert, hinter der Kamera sowie vor der Kamera. Die MaLisa-Studie 2021 untersuchte u.a. die Repräsentierung von Menschen mit sichtbaren Behinderungen im Deutschen Fernsehen: Nur 0,4 Prozent Protagonist*innen und Hauptakteur*innen haben eine sichtbare Behinderung. In Deutschland leben dagegen fünf Prozent der Bevölkerung mit einer sichtbaren Behinderung.

    Einige Zeichen deuten jedoch auf bessere Zeiten für alle unterrepräsentierten Gesellschaftsgruppen hin: Filmemacher*innen fordern zunehmend gleiche Chancen ein. Organisationen wie Pro Quote Film, Queer Media Society sowie die Initiative “Vielfalt im Film” stellen die gewohnten Strukturen und Denkmuster der Branche infrage und regen eine intersektionale Repräsentationsdebatte an. Rollen von Charakteren mit Behinderung werden immer mehr mit Schauspieler*innen mit Behinderung besetzt.

    „Für einen Paradigmenwechsel brauchte die Filmbranche mehr Mut: Schauspieler*innen mit Behinderung bekommen oft nur Rollen, die sie auf ihre Behinderung reduzieren. Behinderte Ärzt*innen, Politiker*innen oder Liebhaber*innen sind aber keine Fantasiefiguren. Sie existieren in der realen Welt. Diese Vielfalt der Gesellschaft wird jedoch selten in Serien, Kinofilmen und Werbespots abgebildet. Auf diese Weise produziert die Filmbranche ein verzerrtes Bild von Menschen mit Behinderung. Denn Filme formen unser Weltbild und damit unsere Realität”, so Angela Müller-Giannetti, Geschäftsführerin des Vereins EUCREA.

    Gleichzeitig machen Hollywood und die internationale Streaming-Giganten Druck auf deutsche Medienunternehmen. Progressive Produktionen, beispielsweise von Netflix, prägen den deutschen Unterhaltungsmarkt. Die Fernseh- und Filmkonsument*innen haben neue Erwartungen. Regisseur*innen, Casting-Direktor*innen und Produktionsfirmen handeln: sie möchten neue Geschichten klischeefrei erzählen und suchen nach neuen behinderten Film- und Fernsehstars von morgen.

    Produzentinnen und Produzenten sind zentrale Akteure bei der Schaffung anspruchsvoller Programme und sehen sich in der Verantwortung, gesellschaftsrelevante Prozesse in ihre tägliche kreative Arbeit zu integrieren. Themen wie Inklusion, Vielfalt und Gleichberechtigung sind und sollten fester Bestandteil dieser Arbeit sein. Hierbei ist uns eine gute Integration und Sichtbarkeit von Schauspieler*innen mit Behinderung in Film-, TV- und Streamerproduktionen sehr wichtig“, so Björn Böhning, Geschäftsführer der Produzentenallianz.

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    Honorarfreies Bildmaterial zum Download unten

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    Bündnis (alphabetisch)

    Der Bundesverband Casting e.V. (BVC) ist die deutsche Interessensvertretung professioneller Casting Directors in der Film- und Medienbranche. Ein zentrales Anliegen des Verbandes ist die Förderung und Wahrung von Qualitätsmaßstäben bei der Rollenbesetzung.
    castingverband.de

    Der Bundesverband Schauspiel e.V. (BFFS) ist Verband und Gewerkschaft der deutschen Film-, Fernseh- und Theaterlandschaft. Der BFFS vertritt die berufsständischen sowie gewerkschaftlichen Interessen der Schauspieler*innen in Deutschland. Er will die kulturellen, gesellschaftlichen, politischen, rechtlichen, tariflichen und sozialen Rahmenbedingungen verbessern bzw. schaffen, die sowohl den einzigartigen Schauspielberuf schützen, bewahren und fördern als auch die besondere Lebens- und Erwerbssituation der Künstler*innen berücksichtigen, die diesen Schauspielberuf ausüben.
    bffs.de

    EUCREA ist seit 1989 der Dachverband zum Thema Kunst und Behinderung für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Utopie und Vision von EUCRA sind eine Zukunftsgesellschaft, die Kreativen mit Behinderung Chancen bietet, ihre künstlerischen Fähigkeiten auszubilden, zu entwickeln und beruflich zu nutzen. Mit seinen zahlreichen Aktivitäten und Projekten arbeitet EUCREA an systematischen und nachhaltigen Konzepten für mehr Diversität und Vielfalt im Kunst- und Kulturbetrieb.
    eucrea.de

    Filmmakers ist Netzwerk und Besetzungssystem für professionelle Schauspieler*innen in der EU. In Partnerschaft mit den Branchenverbänden vernetzt und gestaltet Filmmakers die Medienbranche und den Prozess der Besetzung von professionellen Schauspieler*innen.
    filmmakers.eu

    Jan Kampmann, in der Filmmakers-Datenbank hier

    Rollenfang vertritt, vernetzt, vermittelt Schauspieler*innen mit Behinderungen in Film- und Theaterengagements und bildet sie weiter. Rollenfang bereitet in individuellen Coachings Schauspieler*innen auf ihre Arbeit am Filmset vor und begleitet sie auch dorthin. Für Produzierende ist Rollenfang kompetente Ansprechpartnerin. Öffentlichkeitsarbeit und Lobbyarbeit gehören ebenfalls zu ihren Kernaufgaben. 
    rollenfang-berlin.de

    Der Verband der Agenturen für Film, Fernsehen und Theater e.V. (VDA) vertritt seit 1998 die Interessen der privaten Künstleragent*innen in den Bereichen Film, Fernsehen und Bühne im deutschsprachigen Raum. Die 69 Mitgliedsagenturen repräsentieren mehr als 3.600 Schauspieler*innen sowie weitere Filmschaffende. Zu den zentralen Anliegen gehören die Stärkung und Qualitätssicherung des Berufsbilds des Künstleragenten, die Beteiligung an Gesetzgebungsvorhaben sowie bei film- und medienpolitischen Themen.
    verband-der-agenturen.de

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    Hintergrundinformationen

    • EUCREA-Podcast
      INZWISCHEN #2: Schauspiel als berufliche Perspektive für Menschen mit Behinderung
      Mit dem Schauspieler Jan Kampmann und der Casting-Direktorin Iris Baumüller
      Zum Hören auf spotify hier
    • EUCREA-Kurzfilme PERSPEKTIVEN
      EUCREA spricht mit Joachim Kosack (Geschäftsführer der UFA) über den akuten Bedarf der Filmbranche an Kunstschaffenden mit Behinderung vor und hinter der Kamera.
      Kurze Version hier, lange Version hier.
    • PANEL veranstaltet u.a. von Tina Thiele / Casting Network und Pro Quote Film
      Struktureller Ableismus? Wenn Filmschaffende mit Behinderung nicht versichert werden
      Moderation: Jan Kampmann / Mitschnitt auf YouTube hier
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    Kontakt

    EUCREA e.V.
    Claire Diraison
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    E-Mail:
    Tel:  040 39 90 22 12

    Jelly Press - Agentur für Public Relations
    Nikola Mirza
    Wielandstr. 22, D-12159 Berlin
    E-Mail:
    Tel: 030 28 83 39 55



    Pressefotos Inklusion im Film

    27.02.2023 DIE WEISSENSEE KUNSTHOCHSCHULE BERLIN STEIGT IN DAS EUCREA-PROGRAMM ARTPLUS EIN

    Pressemitteilung
    Inklusive Hochschule

    Zugänge schaffen: Kunst studieren mit Behinderung
    Die weißensee kunsthochschule berlin steigt in das EUCREA-Programm ARTplus ein

    Nach Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen schließt sich nun auch Berlin dem Projekt ARTplus an ─ einer Offensive zur künstlerischen Qualifizierung und Ausbildung von Kreativen mit Behinderung. Mit der renommierten öffentlichen Kunsthochschule in Berlin-Weißensee bekommt das Programm prominenten Zuwachs, ab dem Wintersemester 2023 werden hier neue Zugänge zur künstlerischen Ausbildung für Kreative mit unterschiedlichen Behinderungen erprobt.

    Das Pilotprojekt ARTplus an der weißensee kunsthochschule berlin
    ARTplus ist die erste umfassende Offensive in Deutschland zur künstlerischen Qualifizierung und Ausbildung von Kreativen mit Behinderung. ARTplus beruht auf dem Artikel 24 der UN-Behindertenrechtskonvention zum Recht auf Bildung von Menschen mit Behinderung.
    Kreative mit unterschiedlichen Behinderungen sollen ab dem Wintersemester 2023 die weißensee kunsthochschule berlin besuchen. Zunächst werden sie als Gasthörer*innen an einzelnen Hochschulangeboten teilnehmen. Ziel der Kooperation ist, in der Praxis neue Wege zu erproben, wie eine künstlerische Hochschule für Menschen mit Behinderungen dauerhaft zugänglicher werden kann.

    Im Januar 2023 wurde an der Hochschule die Stelle einer Projektleitung geschaffen, die ARTplus im Land Berlin verantwortet und vorantreibt. Geplant ist außerdem ein Austausch mit dem Hochschulübergreifenden Zentrum Tanz Berlin und mit der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch, die sich ebenfalls mit konkreten Projekten für mehr Inklusion öffnen.

    Die Kooperation zwischen der weißensee kunsthochschule berlin und EUCREA läuft bis Dezember 2024. Die Beteiligung am Programm ARTplus im Land Berlin wird von der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung im Rahmen der Qualitäts- und Innovationsoffensive der Berliner Hochschulen 2022-2024 finanziert.

    Noch immer werden Menschen aufgrund von sozialstrukturellen Merkmalen in unserer Gesellschaft benachteiligt. Die weißensee kunsthochschule berlin hat in der Vergangenheit intensiv Diskriminierungsabbau und Chancengerechtigkeit vorangetrieben und fühlt sich dem Ausbau struktureller Verbesserungen auch weiterhin verpflichtet. Mit ARTplus ist die weißensee kunsthochschule berlin Vorreiterin im Land Berlin für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen an den Bildungsangeboten einer staatlichen Kunsthochschule. Durch das Pilotprojekt entfaltet die weißensee kunsthochschule berlin ihr Potenzial als ein Ort von Kreativität und kritischer Diversität. “, so Angelika Richter, Rektorin der weißensee kunsthochschule berlin.

    Angela Müller-Giannetti, Projektleiterin des Programms ARTplus, sieht der Kooperation im Land Berlin positiv entgegen: „Wir freuen uns besonders, dass mit der weißensee kunsthochschule berlin eine renommierte öffentliche Kunsthochschule zum Programm hinzugestoßen ist. Immer mehr Hochschulen zeigen sich offen gegenüber inklusiver Bildung und sind interessiert, Personen anzusprechen, die bisher nicht zum Kreis der Studierenden zählen. Damit reagiert die Bildungslandschaft auch auf den zunehmenden Wunsch nach mehr Diversität im Kunst- und Kulturmarkt. Die Kunsthochschule sendet hier ein wichtiges Signal für die bildenden Künste, das bundesweit Nachahmer finden wird.“

    Welche Ziele verfolgt ARTplus?
    Ziel des Strukturprogramms ARTplus ist, modellhaft Teilhabe von Kreativen mit unterschiedlichen Behinderungen an künstlerischen Ausbildungsinstitutionen in den bildenden und darstellenden Künsten sowie in der Musik zu erproben. Das bahnbrechende Pilotprojekt soll aufzeigen, wie künstlerische Bildung für Kreative mit Behinderung außerhalb der Behindertenhilfe in Deutschland dauerhaft zur Verfügung gestellt werden kann. Ausbildungshäuser, Politik und Verwaltung werden in den Dialog gebracht, um gemeinsam Wege zu entwickeln, wie künstlerische Bildung zukünftig für mehr Menschen zugänglich sein kann.

    Das Projekt wirkt auf zwei Ebenen:
    Auf der Ebene der Bildungsinstitutionen wird durch das Erproben ein umfassendes Umdenken in Bezug auf barrierefreien Verhaltens- und Lehrformen mit möglichen Einflüssen auf der Studienordnung angestoßen.
    Auf den politischen Ebenen bieten EUCREA und die Bildungsinstitutionen einen fachbehördenübergreifenden Austausch an. Verantwortliche aus den Bereichen Kultur, Soziales, Arbeit und Wissenschaft werden in den Bundesländern angeregt, ihre Mittel zur Förderung von Ausbildung und Inklusion im Kulturbetrieb einzusetzen und Strategien für ein transparenteres und umfassenderes Unterstützungssystem zu erarbeiten.

    Erreicht werden Personen, die aufgrund ihrer Behinderung aktuell nicht den Weg in eine Kunsthochschule finden würden, insbesondere Kreative mit psychischen Einschränkungen sowie Lern- und Sinnesbehinderungen. Ihnen soll zunächst ermöglicht werden, an Bildungsangeboten außerhalb der Behindertenhilfe teilzunehmen und sie möglicherweise auf ein künstlerisches Studium oder Ausbildung vorzubereiten.
    Aktuell sind neunzehn Studierende in den Bereichen Musik, bildendende oder darstellende Künste und neun künstlerische Ausbildungshäuser in Hamburg, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen am Programm beteiligt. In Niedersachsen konnten im Rahmen von ARTplus bereits erstmals Menschen mit Lernschwierigkeiten an einer deutschen Hochschule (HKS Ottersberg) immatrikuliert werden.


    Erfahrungs- und Wissensaustausch
    EUCREA koordiniert und steuert die Vernetzung zwischen den mitwirkenden Institutionen des Programms und regt einen Erfahrungs- und Wissensaustausch u.a. mit Online-Seminaren an. Für interessierte Ausbildungshäuser, Vertretende von Fachbehörden und politisch Verantwortliche, die sich für das Thema "Inklusive künstlerische Bildung" interessieren, bietet EUCREA Informationsforen an. Denn das Programm soll ab 2024 mit weiteren Bundesländern und Bildungsinstitutionen erweitert werden. Mit einer Sprechstunde wendet sich EUCREA an Kreative mit Behinderungen, die sich künstlerisch ausbilden wollen.
    Am 21. und 22. September 2023 münden die Erfahrungen und das Wissen in eine bundesweite Fachtagung an der weißensee kunsthochschule berlin.

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    Über die weißensee kunsthochschule berlin
    Die weißensee kunsthochschule berlin ist eine staatliche Kunsthochschule. Sie bietet Studiengänge in Bereichen der Freien Kunst und des Designs an. Ergänzend gibt es zahlreiche Werkstätten, in denen Studierende sich handwerklich qualifizieren können. Zum besonderen Profil gehört ein einjähriges künstlerisches Grundlagenstudium, das Student*innen aller Fachgebiete absolvieren.
    Die Hochschule bekennt sich zu Chancengerechtigkeit, Geschlechtergleichstellung, Diversität und Inklusion und möchte strukturelle Barrieren abbauen.
    Mehr zur weißensee kunsthochschule berlin:
    https://kh-berlin.de/hochschule/profil/weissensee-kunsthochschule-berlin

    Über EUCREA
    EUCREA ist seit 1989 der Dachverband zum Thema Kunst und Behinderung für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Utopie und Vision von EUCREA sind eine Zukunftsgesellschaft, die Kreativen mit Behinderung Chancen bietet, ihre künstlerischen Fähigkeiten auszubilden, zu entwickeln und beruflich zu nutzen.
    Bei dem Verband handelt es sich um einen Zusammenschluss von fast 100 Mitgliedern, darunter Künstler*innen mit und ohne Behinderung, Interessenvertretungen, Kunstateliers, Stiftungen, Vereine u.v.m.
    Mehr zu EUCREA: https://eucrea.de/

     

    Bildmaterial zum Download unten

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    Hintergrundinformationen

    • Mehr zu ARTplus
      Zum Lesen hier
    • Sechs Bausteine auf dem Weg zu einem neuen Bildungsverständnis
      Ein Positionspapier von Angela Müller-Giannetti
      Zum Lesen hier
    • EUCREA-Podcast
      INSZWISCHEN #1: Kunst, Schauspiel oder Musik studieren mit Behinderung?
      Mit: Katrin Bittl und Angela Müller-Giannetti / Moderation: Amy Zayed.
      Zum Hören auf Spotify hier
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    KONTAKT

    EUCREA e.V.
    Claire Diraison
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    E-Mail:
    Tel:  040 39 90 22 12

    weißensee kunsthochschule berlin
    Susan Päthke
    Programmleitung ARTplus Berlin



    Pressefoto

    01.02.2023 PRESSEMAPPE ZUM STRUKTURPROGRAMM ARTplus

    Pressemitteilung
    Was ist ARTplus?

    Das Projekt ARTplus ist eine umfassende Offensive zur künstlerischen Qualifizierung und zur Ausbildung von Menschen mit Behinderung. Stand Winter 2023 sind Hochschulen und Akademien aus den Bundesländern Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Hamburg, Berlin und Bremen beteiligt.

    Welche Ziele verfolgt ARTplus?
    Ziel des zunächst des seit 2021 bestehenden Programms ist es, modellhaft Teilhabe von
    Menschen mit Behinderung an künstlerischen Ausbildungsinstitutionen in den beteiligten Bun-
    desländern zu erproben.
    Aufgezeigt werden soll, wie künstlerische Bildung für Menschen mit Körper- und Sinnesbehin-
    derungen, psychischen Beeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten auch außerhalb der Be-
    hindertenhilfe in Deutschland dauerhaft zur Verfügung gestellt und Teilhabe im Bildungsbetrieb
    erreicht werden kann.
    Konkret werden Möglichkeiten geschaffen für eine professionelle Ausbildung in den Bereichen
    Schauspiel, Tanz, Musik und Bildende Kunst. Um dies zu erreichen, werden
    Ausbildungshäuser, Politik und Verwaltung in den Dialog gebracht, um gemeinsam Wege zu ent-
    wickeln, wie künstlerische Bildung zukünftig für mehr Menschen zugänglich sein kann.

    Warum ist ein Programm wie ARTplus notwendig?
    ARTplus beruht auf der UN-Behindertenrechtskonvention zum Recht auf Bildung von Menschen
    mit Behinderung. In Artikel 30 Abs. 2 heißt es:

    „Die Vertragsstaaten treffen geeignete Maßnahmen, um Menschen mit Behinderungen die Mög-
    lichkeit zu geben, ihr kreatives, künstlerisches und intellektuelles Potenzial zu entfalten und zu
    nutzen, nicht nur für sich selbst, sondern auch zur Bereicherung der Gesellschaft.“
    Selbstständige, von der Behindertenhilfe unabhängig agierende Kreative mit Behinderung bilden
    in der deutschen Kulturlandschaft eher eine Ausnahme. Meistens handelt es sich dabei um Per-
    sonen mit physischen Behinderungen, selten aber um Menschen mit Sinnesbehinderungen, psy-
    chischen Beeinträchtigungen oder Lernschwierigkeiten. Auch im Bereich der Kulturvermittlung
    – von der kulturellen bis zur akademischen Bildung – sind Kunstschaffende mit Behinderungen
    kaum zu finden.
     
    Ein entscheidender Grund dafür ist, dass kreative und künstlerisch talentierte Menschen mit
    Behinderungen, die sich außerhalb der Behindertenhilfe beruflich qualifizieren wollen, kaum
    Angebote hierfür finden. Das bestehende Ausbildungsangebot in Deutschland ziehen viele
    für sich nicht in Betracht, es fehlt an Kenntnissen zu Zugangsvoraussetzungen und
    Unterstützungsleistungen. So bleibt für diese Gruppe meist nur die Möglichkeit,
    künstlerische
    Arbeitsplätze innerhalb der Behindertenhilfe zu nutzen oder an Angeboten im Frei
    zeitbereich
    teilzunehmen.

    Künstlerische Ausbildungsinstitutionen haben häufig wenig Berührungspunkte mit Interessierten
    mit Behinderung, da es meist gar nicht zu einer Bewerbung kommt. Andere Studierende mit Be-
    hinderung verstecken ihre Einschränkungen, um während und nach der Ausbildung nicht stigma-
    tisiert zu werden und Benachteiligungen zu erfahren.
    Aus dieser Haltung und der Struktur heraus entsteht ein zweigleisiges Bildungsangebot – nicht
    nur in der Kunstwelt. Wer an einer Kunst-, Musik- oder Schauspielschule studiert, wird im späte-
    ren Leben weit höhere Chancen haben, am künstlerischen Diskurs teilzunehmen, in der Kunst-
    welt in Erscheinung zu treten oder gar beruflich in diesem Bereich tätig zu werden. Wer diesen
    Schritt nicht schafft, bleibt nicht nur von qualitativ hochwertiger Bildung ausgeschlossen, sondern
    auch weitestgehend vom etablierten Kulturbetrieb.

    Wer steckt hinter ARTplus?
    Ideengeber für ARTplus ist der Verein EUCREA.
    Das Projekt ARTplus wird zentral von EUCREA koordiniert und veröffentlicht, in den einzelnen
    Bundesländern wird es von unterschiedlichen Akteuren gesteuert: in Nordrhein-Westfalen durch
    das kaethe:k Kunsthaus, in Bremen von tanzbar_bremen e.V. und in Berlin durch die weißensee
    kunsthochschule berlin
    .

    Die Koordinierung der Kooperationen in Hamburg und Niedersachsen übernimmt EUCREA selbst.

    Finanziert und gefördert wird ARTplus durch:
    • Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen
    • Niedersächsisches Ministerium für Wissenschaft und Kultur
    • Behörde für Kultur und Medien (Hamburg)
    • Die Senatorin für Soziales, Jugend, Integration und Sport (Bremen)
    • Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung (Berlin)
    • Software AG Stiftung

    In welchen Bundesländern gibt es ARTplus-Projekte?
    • Niedersachsen
    • Nordrhein-Westfalen
    • Hamburg
    • Berlin
    • Bremen
     
    Was konnte ARTplus bisher erreichen?
    2015-2017
    Exemplarische Kooperationen zwischen Künstler*innen mit Behinderung und
    dem lokalen Kulturbetrieb und Ausbildungsinstitutionen in Hamburg und Um-
    gebung
    mehr erfahren

    Drei Studierende nahmen an der HKS Ottersberg im Gasthörerstatus an der
    Lehre im Bachelor-Studiengang Freie Bildende Kunst teil. Ein Studierender hat
    insgesamt sieben Semester als Gasthörer an der Hochschule studiert. Parallel
    konnten die am Programm ARTplus Beteiligten Seminare und weitere künstle-
    risch-praktische Kurse besuchen, wie z.B. Fotografie. Zwei der Gasthörenden
    erhielten die Möglichkeit, in der hochschuleigenen Galerie level one in Ham-
    burg ihre Werke auszustellen.

    2019-2020
    Fortführung und neue Kooperationen im Rahmen des Programms CONNECT
    – Kunst im Prozess mit den Bundesländern Hamburg, Niedersachsen und
    Sachsen.
    mehr erfahren

    2021
    Ausweitung des Ausbildungsprogramm ARTplus auf die Bundesländer Bremen,
    Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen
    In Niedersachsen kooperieren die HKS Ottersberg und EUCREA erneut mitei-
    nander. In verschiedenen Studiengängen werden Kreative mit Behinderung als
    Gasthörende aufgenommen.
    Die Bundesakademie Wolfenbüttel beginnt die Vorbereitung für berufsbeglei-
    tende, inklusive Bildungsangebote ab 2023.
    An der Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover beginnt eine Gast-
    hörende mit Lernschwierigkeit im Bereich Musikpädagogik.
    Auch in Nordrhein-Westfalen beginnen die ersten Gasthörenden mit Behinde-
    rung ihr Studium an der Folkwang Universität der Künste, der Kunstakademie
    Düsseldorf und der Kunsthochschule für Medien in Köln.
    Hamburg: Mehrere Stipendien für das inklusive Orientierungsjahr am Hambur-
    ger Konservatorium.

    Hamburg: Das ISDF Institut für Schauspiel, Drama und Film stößt zum Pro-
    gramm hinzu. Ein erster Studierender mit Körperbehinderung nimmt dort sein
    Studium auf. EUCREA gewinnt das Hamburger Abendblatt für sein Stipendium.
    Niedersachsen: An der HKS Ottersberg bestehen vier Gasthörende mit Lern-
    schwierigkeiten die Aufnahmeprüfung. Sie beginnen ihr Vollzeitstudium zum
    Wintersemester 2022. Weitere Gasthörende kommen dazu.

    2022
    Veröffentlichung von Kurzfilmen, in denen verschiedene Protagonist*innen aus
    Kunst und Kultur über das Programm ARTplus berichten.

    Was ist noch für 2023 und darüber hinaus geplant?
    Ab März 2023 beginnen eine Reihe von Online-Informationsveranstaltungen. Die Veranstaltungen wenden sich an verschiedene Zielgruppen: Ausbildungsinstitutionen, Politik und Verwaltung sowie Interessierte Kreative mit Behinderung.
    Am 21. und 22. September 2023 findet eine Fachtagung zum Thema künstlerische Ausbildung
    und Inklusion
    statt.
    2023 veröffentlicht EUCREA Handlungsempfehlungen für Politik und Ausbildungsinstitutionen
    sowie ein Informationsportal zum Thema „Kunst studieren mit Behinderung“.
    Pressefotos

    1.11.2022 Democratic Bootcamp

    Pressemitteilung
    01.-03.12.2022 auf Kampnagel

    Frl. Wunder AG, i can be your translator, Meine Damen und Herren, She She Pop, SKART / MOTU, Theater Hora, Theater Thikwa, Turbo Pascal und EUCREA:

    DEMOCRATIC BOOTCAMP
    • Die Show
    • Das Trainingslager
    • Die Democratic Disco
    23 Künstler*innen aus 8 Theater-Kollektiven spielen die ganz große Game-
    Show, live und inklusiv!


    Gesellschaft ist toll, wenn nur all die Leute nicht wären der Indie-Pop Musiker PeterLicht
    brachte auf den Punkt, was Menschen, die in Gruppen arbeiten, in schöner Regelmäßigkeit
    denken. Das Arbeiten in Kollektiven bildet da keine Ausnahme. DEMOCRATIC BOOTCAMP
    ist das Ergebnis einer Recherche von acht bedeutenden Kollektiven der deutschsprachigen
    Theaterlandschaft über das gleichberechtigte Arbeiten in der Gruppe. Dass die acht
    Kollektive wissen, was sie tun, zeigen ihre individuellen künstlerischen Gruppen-Identitäten:
    mit Kunstpreisen und laufenden Gastspielanfragen wurden sie in den vergangenen Jahren
    für ihre Kunst geehrt und sind in Deutschland sowie im Ausland zu Publikumslieblingen
    geworden. Jetzt gehen sie gemeinsam auf Kampnagel in den künstlerischen Clinch.

    Das Camp besteht aus einer performativen Spielshow, einer offenen Fachtagung und einer
    demokratischen Party.
     
    Die Show
    Im DEMOCRATIC BOOTCAMP kommen die acht Theaterkollektive ruckzuck zu einem
    Familienduell zusammen. Sie tauschen sich aus, erspüren, wie sie gut miteinander arbeiten
    können und warum ihre Kunst im Spiel lebendig wird.

    Deal or no Deal heißt es schon während der Proben, wenn sich die Tandems aus je zwei
    Theaterkollektiven begegnen, um ihren Platz in der Show zu suchen. Glücksrad.
    Flitterwochen. Der heiße Preis. Demokratisch wird ausgetüftelt, welcher Weg gemeinsam
    gegangen wird. Diese rasante Spielshow verspricht ein unvorhersehbares Ende. Wird die
    Gemeinschaft siegen? Einer für alle, alle für einen?

    Es arbeiten jeweils im Team:
    She She Pop und I can be your translator
    Theater Thikwa und Frl. Wunder AG
    Turbo Pascal und Meine Damen und Herren
    Theater Hora und SKART / MOTU


    Die Show lebt und fordert die Tandemteams heraus, sich auf sie einzulassen. Im Spiel um
    das erste oder letzte Wort schwingt auch mit, ihr geteiltes Anliegen sichtbar zu machen: Nur
    eine diverse Gesellschaft, in der jede*r das gleiche Recht hat, mal den Hauptpreis und mal
    ’ne Niete zu ziehen, ist eine lebenswerte Gesellschaft. Das Spiel ist Mittel zum Zweck. Die
    Saalwette will geschickt platziert werden. Jetzt Dalli Dalli!

    Die vier Tandems erarbeiten gemeinsam im Bootcamp einen Spieleabend, der Frank Elsner,
    Barbara Schöneberger und Jörg Pilawa in Ehrfurcht erstarren lassen wird. The game is on.


    Das Trainingslager

    Das Trainingslager ist ein eintägiges Symposium (03.12.) für und mit Theater-Kolleg*innen,
    Fachleuten und allen Interessierten: in Arbeitsgruppen, Workshops, Inputs und Tanzpausen
    wird gemeinsam nach Strategien der kollektiven Arbeit diskutiert und gesucht.

    Kollektives Arbeiten erfordert überall besondere Fähigkeiten des Zuhörens, des
    Durchsetzens, des Zurückstehens. Der Feldversuch DEMOCRATIC BOOTCAMP ist groß
    angelegt. Die Zusammenarbeit innerhalb der einzelnen Kollektive und in den Tandem-
    Teams, das gemeinsame Ringen um den kreativen Output, die Gemeinschaft von
    behinderten und nicht-behinderten Gruppen sind alles kreative Zumutungen, denen sich die
    Probanden in monatelanger Arbeit mit Offenheit und Herzblut stellen. Was lässt sich aus
    dem kollektiven Arbeiten lernen? Was muss sich strukturell ändern, damit Barrieren weniger
    Raum einnehmen?
     
    Die Democratic Disco
    Im Anschluss an die Show am Samstag, den 03.12. wird im Kampnagel-Club gefeiert! Bei
    der Democratic Disco kann jede*r DJ sein und 15 Minuten auflegen!

    //DEMOCRATIC BOOTCAMP die Show
    Uraufführung, in deutscher Sprache

    Do. 01.12. bis Sa. 03.12.2022, Beginn jeweils um 20:00 Uhr
    Ort: Kampnagel, K2, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg

    Tickets 15 Euro (erm. 9 Euro, [k]-Karte 7,50 Euro)
    Buchen: 040 /270 949 49,
    www.kampnagel.de,

    Barrierefreiheit (Piktogramme auf Anfrage)
    Rollstuhlgerecht
    Induktive Hörunterstützung
    Relaxed Performance: Early Boarding, alternative Sitzgelegenheit, Publikumsgeräusche
    okay, Bewegungsfreiheit, kein Stroboskoplicht ACHTUNG: plötzliche Licht- und
    Soundwechsel
    Verdolmetschung in deutscher Gebärdensprache am 3.12.
    Audiodeskription mit Bühneneinführung am 3.12.
    Am 02.+03.12.: Abholservice und Begleitung durch den Hamburger Kulturschlüssel


    //DEMOCRATIC BOOTCAMP das Trainingslager
    Sa., 03.12.2022, 11:00-17:30 Uhr
    Ort: Kampnagel, K4, Jarrestraße 20, 22303 Hamburg, Eintritt frei
    Barrierefreiheit
    In deutscher einfacher Sprache
    Rollstuhlgerecht
    Relaxed Performance

    //DEMOCRATIC BOOTCAMP Democratic Disco
    Sa., 03.12.2022 ab ca. 22:00 im Anschluss an die Show im Kampnagel-Club,
    Eintritt frei
    Barrierefreiheit
    Rollstuhlgerecht


    //Bildmaterial

    frei zum Abdruck bei Nennung der*des Fotograf*in:

    https://eucrea.de/presseinformationen

    - Bildmotiv, Probenfotos der Tandems
    - Bühnenfotos ab dem 30.11.2022
     
     
    DEMOCRATIC BOOTCAMP Hintergrund
    In den letzten Jahren ist viel über Arbeits- und Machtstrukturen im Theaterbetrieb
    gesprochen worden. Die Theater-Arbeit in Kollektiven hat sich immer mehr etabliert. Auch
    haben einige Gruppen, in denen professionelle behinderte Schauspieler*innen mitwirken,
    neue Arbeitsweisen erprobt und implementiert, die gleichberechtigte Zusammenarbeit und
    den Zugang zu künstlerischen Entscheidungen in den Mittelpunkt stellen.
    Die Arbeit in einem Performance-Kollektiv weist zudem zahlreiche Parallelen zum
    Zusammenleben in einer Demokratie auf. Glücklicherweise auch solche, die mit einem
    humorvollen Blick betrachtet werden können. Es geht um den Austausch auf Augenhöhe, um
    das Suchen und Finden eines Konsenses in zum Beispiel Sprech-, Denk- und
    Wahrnehmungsweisen und auch bezüglich ästhetischer Vorlieben.
    Viele Performance-Kollektive sind relativ homogen zusammengesetzt. Das ist nicht so im
    DEMOCRATIC BOOTCAMP. Diversität mit inklusiver Teilhabe setzt hier den Standard. In
    bester Kollektiv-Tradition soll die Arbeit vom Blick vieler Augen auf den gleichen Gegenstand
    profitieren. Um die verschiedenen Erfahrungen, Knackpunkte und Lösungsmöglichkeiten
    zusammenzubringen, findet zunächst eine Probenphase des Sammelns statt: In Tandems
    interviewen sich je zwei Gruppen gegenseitig und arbeiten Schwerpunkte und
    Besonderheiten heraus. Wie können sie trotz vermeintlich unüberwindbarer Differenzen
    zusammenarbeiten und gemeinsam etwas erreichen? Und wo liegt das Potential, wenn als
    Problemlösungsstrategien nicht Abgrenzung und Ausdifferenzierung, sondern Verbindung
    und Austausch gewählt werden?

    Über EUCREA
    EUCREA wurde 1989 gegründet und ist der Dachverband zum Thema Kunst und Inklusion
    für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Utopie und Vision von EUCREA ist eine
    Gesellschaft, die Kreativen mit Behinderung Chancen bietet, ihre künstlerischen Fähigkeiten
    auszubilden, zu entwickeln und beruflich zu nutzen. Bei dem Verband handelt es sich um
    einen Zusammenschluss von fast 100 Mitgliedern, darunter Künstler*innen mit und ohne
    Behinderung, Interessenvertretungen, Kunstateliers, Stiftungen, Vereine u.v.m.


    Über
    Meine Damen und Herren
    Das Theaterensemble Meine Damen und Herren aus Hamburg ist eine feste Gruppe von
    Performer*innen mit und ohne Behinderung. Seit 1996 hat die Gruppe eine Vielzahl an
    Theaterstücken entwickelt und sie u.a. auf Kampnagel sowie auf überregionalen Bühnen und
    Festivals auf die Bühne gebracht. Dabei arbeitet sie in allen Gewerken (Regie,
    Choreographie, Dramaturgie, Bühne, Kostüm etc.) mit erfahrenen Kolleg*innen vornehmlich
    aus der freien Szene zusammen. 2022 erhielt die Gruppe den Tabori Preis, bundesweit die
    höchste Auszeichnung für die Freien Darstellenden Künste.


    Über
    Turbo Pascal
    Turbo Pascal entwickelt interaktive Performances, die das Theater zum Versammlungs- und
    Verhandlungsraum gesellschaftlicher Prozesse, Dynamiken und Utopien machen. Zudem
    realisiert das Kollektiv, das sich im Kontext des Studiengangs Kulturwissenschaften und
    Ästhetische Praxis in Hildesheim gründete, partizipative Projekte mit Bürger*innen oder
    Jugendlichen und konzipiert Gesprächs- und Kommunikationsformate. Seit 2008 hat das
    Kollektiv seinen Sitz in Berlin und arbeitet kontinuierlich mit den Sophiensælen zusammen,
    außerdem mit dem HAU, dem Deutschen Theater und dem Theater an der Parkaue. Turbo
    Pascal wurde 2018 mit dem George-Tabori-Förderpreis und 2019 mit dem Ikarus-Preis 2019
    ausgezeichnet.


    Über
    Theater Hora
    Theater HORA aus Zürich ist eine der bekanntesten freien Tanz-, Theater- und
    Performance-Gruppen der Schweiz. Die Gruppe arbeitet regelmäßig mit wichtigen
    Künstler*innen und Kollektiven aus dem In- und Ausland zusammen und bespielt die lokalen,
    überregionalen und internationalen Orte der Theaterszene. Gleichzeitig ist Theater HORA
    eine (Kultur-) Werkstatt für Menschen mit einer IV-zertifizierten «geistigen Behinderung» und
    als solche seit 2003 Teil der Stiftung Züriwerk, die sich für Menschen mit mehrheitlich
    kognitiver Beeinträchtigung engagiert. Die Gruppe wurde 2016 mit der Verleihung der
    höchsten Theaterauszeichnung der Schweiz, dem Grand Prix Theater/Hans-Reinhart-Ring
    ausgezeichnet.


    Über
    SKART / MOTU
    SKART Schröppel Karau Art Repetition Technologies haben sich am Institut für Angewandte
    Theaterwissenschaft (Gießen) gegründet und verwirklichen multimediale, von bildender
    Kunst ebenso wie von elektronischer Musik geprägte Theaterprojekte. Das altersgemischte
    Performancekollektiv Masters of the Universe MOTU entwickelt seit 2013 ein „Theater der
    neuen Generation“. Basisdemokratisch und jenseits von Spartendenken arbeiten
    Schüler*innen demokratischer Schulen und ältere Akteur*innen von SKART an
    zeitgenössischer Performance Art.

    Über
    Theater Thikwa
    Theater Thikwa ist „Deutschlands berühmtestes Theater, in dem Künstler mit und ohne
    Behinderung gemeinsam Theater spielen“ (rbb Kulturradio). In der eigenen Spielstätte in
    Berlin und bei Gastspielen auf der ganzen Welt präsentiert Thikwa Performances, Tanz-,
    Text- und Musiktheater ohne Scheu vor Experimenten. 2018 erhielt Theater Thikwa den
    Martin-Linzer-Preis der Zeitschrift Theater der Zeit, 2019 folgte der Theaterpreis des Bundes.
     
    Über Frl. Wunder AG
    Die Frl. Wunder AG produziert seit 2004 als mittlerweile neunköpfiges Performancekollektiv
    Bühnenformate, Performances und Interventionen im öffentlichen Raum. Stets geht es
    inhaltlich um drängende gesellschaftspolitische Fragen der Jetzt-Zeit. Sie inszeniert Magic
    Moments visionärer Gesellschaftsmodelle und Alltagsutopien und schafft partizipative
    Erfahrungsräume auch für jene Zuschauer*innen, die nicht sowieso schon zum klassischen
    Theaterpublikum gehören Für ihre Arbeit wurde die Frl. Wunder AG 2016 mit dem George-
    Tabori-Förderpreis ausgezeichnet.

    Über
    i can be your translator
    i can be your translator ist ein ursprünglich als Band gegründetes Kollektiv aus Dortmund
    und Hamburg, das mittlerweile vor allem im Bereich des (Musik-)Theaters arbeitet. Auf der
    Basis einer inklusiven Grundhaltung forscht die Gruppe an neuen Formen der kollektiven
    Zusammenarbeit und deren künstlerischen Umsetzung. Sie sind GROUND SUPPORT
    Preisträger des Favoriten Festivals 2018.


    Über
    She She Pop
    She She Pop ist ein in Berlin ansässiges feministisches Performance-Kollektiv, das in den
    1990er-Jahren aus dem Gießener Institut für Angewandte Theaterwissenschaft hervorging.
    Die Mitglieder verstehen sich als Autor:innen, Dramaturg:innen und Ausführende ihrer
    Bühnenhandlung. She She Pop praktizieren eine Theaterform, die dem Experiment
    verpflichtet ist. Sie nutzen die Bühne als Ort der akuten Öffentlichkeit: Hier werden
    Entscheidungen getroffen, Gesprächsweisen und Gesellschaftssysteme ausprobiert, Sprech-
    Gesten und soziale Rituale einstudiert oder verworfen. Sämtliche Arbeiten von She She Pop
    sind auf ihre Weise Experimente oder Beweisführungen, die ohne die Zeug:innenschaft des
    Publikums ungültig würden. She She Pop ist hochdekoriert mit Preisen der Branche. Unter
    anderem erhielt das Kollektiv den Friedrich-Luft Preis (2011), den Preis des Goethe-Instituts
    beim Festival Impulse (2011), den Hörspielpreis der Kriegsblinden (2012), den Award Best
    Theater of 2012 in der Rubrik Foreign sector der National Theater Association of Korea, den
    Tabori-Preis (2015), den Preis der Kinderjury des Kunstfests Weimar (2015) und den
    Theaterpreis Berlin der Stiftung Preussische Seehandlung (2019).


    Ein Projekt von EUCREA e. V.

    Gefördert durch die Kulturstiftung des Bundes und durch den Elbkulturfonds der Behörde für
    Kultur und Medien der Freien und Hansestadt Hamburg

    ________________________________________________________________
    EUCREA e.V. | Jutta Schubert, Projektleitung DEMOCRATIC BOOTCAMP | | 040 39902212 od. 0172 4072590
    Pressekontakt: Anja Michalke | | 040 89 72 70 03


    28.09.2022 ARTplus: STUDIERENDE MIT LERNSCHWIERIGKEITEN AN DEUTSCHER HOCHSCHULE IMMATRIKULIERT

    Pressemitteilung
    STUDIERENDE MIT LERNSCHWIERIGKEITEN AN DEUTSCHER HOCHSCHULE IMMATRIKULIERT

    Die Hochschule für Künste im Sozialen (HKS Ottersberg) und der
    Verband EUCREA erproben Teilhabemöglichkeiten für Menschen mit Behinderung


    10.10.2022

    Ab Wintersemester 2022 nehmen vier junge Menschen mit Lernschwierigkeiten ihr
    Studium an der HKS Ottersberg auf. Die Hochschule ist eine von drei Bildungsein
    -
    richtungen in Niedersachsen, die sich an dem Programm ARTplus beteiligt, das von
    EUCREA e.V. umgesetzt wird. Ziel des aktuell in den Bundesländern Hamburg, Bremen,
    Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen stattfindenden Programms ist, neue Möglich
    -
    keiten der beruflichen Qualifizierung für Kreative mit Behinderung zu schaffen. Mit der

    Immatrikulation bekommen Menschen mit Lernschwierigkeiten nun erstmals regelhaft
    die Möglichkeit angeboten, ein Hochschulstudium aufnehmen zu können.

    Zwischen 2015 und 2017 nahmen durch das von EUCREA initiierte Programm ARTplus an der
    HKS Ottersberg drei Studierende im Gasthörerstatus an der Lehre im Bachelor-Studiengang
    Freie Bildende Kunst teil. Ein Studierender hat insgesamt sieben Semester als Gasthörer an der
    Hochschule studiert. Zwei der Gasthörenden erhielten die Möglichkeit, in der hochschuleigenen
    Galerie level one in Hamburg ihre Werke auszustellen.
    Aufbauend auf diesen Erfahrungen wird die Zusammenarbeit zwischen EUCREA und der Hoch
    -
    schule fortgesetzt: Zwischen 2021 und 2023 werden nun weitere Teilhabemöglichkeiten von
    Menschen mit Beeinträchtigungen am bestehenden künstlerischen Studienbetrieb erprobt und

    inklusionsspezifische Erfahrungen im Kontext Hochschulbildung gesammelt.

    Einen Meilenstein markiert jetzt die reguläre Immatrikulation von drei Studierenden aus
    dem Bundesland Bremen im Studienbereich „Tanz und Theater im Sozialen“ zum Winter
    -
    semester 2022. Eine weitere Studierende des ARTplus-Programms wurde bereits im
    Frühjahr 2022 im Fachbereich Freie bildende Kunst immatrikuliert. Die Hochschule ist

    damit bundesweit die erste, die aktiv an dem Profil „Inklusive Hochschule“ arbeitet und

    dabei auch Menschen mit Lernschwierigkeiten mit einschließt. Zuvor waren die vier Stu
    -
    dierenden im Sommersemester 2022 Gasthörende und absolvierten im Anschluss eine
    Aufnahmeprüfung.
     
     
    Das Interesse der Hochschule an dieser Programmatik ist auf zwei Perspektiven gerichtet:
    „Zum einen möchten wir Menschen mit Assistenzbedarf die Möglichkeit eines künstlerischen
    Studiums anbieten und zum anderen möchten wir Studierende ohne Behinderung dahingehend

    qualifizieren, dass sie Menschen mit Assistenzbedarf während des Studiums und darüber

    hinaus kompetent künstlerisch begleiten können“, erläutert Prof. Dr. Gabriele Schmid,
    Akademische Hochschulleitung der HKS Ottersberg.

    Angela Müller-Giannetti, Projektleiterin des Programms ARTplus, ordnet die Kooperation mit
    der HKS Ottersberg so ein: „Den Weg, den wir in Kooperation mit tanzbar bremen e.V. und
    gemeinsam mit der HKS Ottersberg einschlagen, stellt im Grunde ein Paradigmenwechsel
    im Hochschulbetrieb dar. Menschen mit Lernschwierigkeiten wurden als Zielgruppe in der
    Hochschulbildung bisher nicht berücksichtigt. Selbstständige, unabhängig agierende Kreati
    -
    ve mit Behinderungen bilden in der deutschen Kulturlandschaft noch immer eine Ausnahme.
    Ein entscheidender Grund dafür ist, dass kreative und künstlerisch talentierte Menschen mit

    Behinderungen kaum Angebote für eine künstlerische berufliche Qualifikation finden. Wenn
    Menschen mit Behinderung den Weg in Kunst und Kultur finden, sind es meistens Personen

    mit physischen Behinderungen – Menschen mit Sinnesbehinderungen, psychischen Beein
    -
    trächtigungen oder Lernschwierigkeiten sind kaum zu finden. Dabei ist die Nachfrage da:

    Theater, Filmproduktionen, Tanz-Kompanien und andere kulturelle Institutionen möchten ihre
    Ensembles divers besetzen, doch es fehlt an professionell ausgebildeten Kunstschaffenden.
    Den Weg, den wir in diesem Zusammenhang beschreiten, ist richtungsweisend für die deutsche
    Hochschullandschaft.“


    Über die Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg

    Die HKS Otterberg ist eine staatlich anerkannte Fachhochschule für angewandte Wissen
    -
    schaften und Kunst. Europaweit gehört sie zu den größten Ausbildungsstätten für Kunst
    -
    therapie. Die Hochschule bietet vier Bachelor-Studiengänge mit einem berufsqualifizierenden

    Abschluss an: Soziale Arbeit, Kunst im Sozialen. Kunsttherapie, Tanz und Theater im Sozialen.
    Tanz- und Theaterpädagogik und Freie Bildende Kunst.
    Mehr über die HKS Ottersberg

    Über ARTplus

    ARTplus ist ein zunächst dreijähriges Programm (Laufzeit: 2021 bis 2023), das modellhaft die
    Teilhabe von Menschen mit Behinderung an künstlerischen Ausbildungsinstitutionen in den
    beteiligten Bundesländern erprobt. Stand September 2022 sind gut 26 Organisationen in Ham
    -
    burg, Berlin, Bremen, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen an der Offensive zur künst
    -
    lerischen Qualifizierung und zur Ausbildung von Menschen mit Behinderung beteiligt. ARTplus

    wird zentral von EUCREA koordiniert und veröffentlicht, in den Bundesländern Bremen wird es
    von tanzbar bremen e.V. und in Nordrhein-Westfalen vom Kunsthaus kaethe:k gesteuert. ge
    -
    steuert. Finanziert wird ARTplus durch Landesmittel der beteiligten Bundesländer und die Soft
    -
    ware AG.

    Mehr zu ARTplus
     
    Über EUCREA
    EUCREA wurde 1989 gegründet und ist der Dachverband zum Thema Kunst und Inklusion für
    Deutschland, Österreich und die Schweiz. Utopie und Vision von EUCREA sind eine Zukunfts
    -
    gesellschaft, die Kreativen mit Behinderung Chancen bietet, ihre künstlerischen Fähigkeiten

    auszubilden, zu entwickeln und beruflich zu nutzen.

    Bei dem Verband handelt es sich um einen Zusammenschluss von fast 100 Mitgliedern, dar
    -
    unter Künstler*innen mit und ohne Behinderung, Interessenvertretungen, Kunstateliers, Stiftun
    -
    gen, Vereine u.v.m.

    Mehr zu EUCREA



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    Weitere Informationen

    Einladung zum Eucrea-Webinar SPRACHRAUM

    Modellprojekte in Deutschland: Die Ausbildung von Künstler*innen mit Behinderung
    Mit: Gerda König (DINA 13 Tanzcompany), Nik Haffner (HZT Berlin), Katharina Weishaupt, Ange
    -
    la Müller-Giannetti (EUCREA)
    Do 10.11.2022 / 10-11 Uhr

    EUCREA-Podcast INZWISCHEN

    #1: Kunst, Schauspiel oder Musik studieren mit Behinderung?
    Mit: Katrin Bittl und Angela Müller-Giannetti / Moderation: Amy Zayed.
    Zum Hören auf spotify
     hier und auf allen gängigen Podcast-Plattformen

    Sechs Bausteine auf dem Weg zu einem neuen Bildungsverständnis

    Ein Positionspapier von Angela Müller-Giannetti
    Zum Lesen
    hier

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    EUCREA e.V.

    Claire Diraison
    Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    E-Mail:

    +49 (0)40 39 90 22 12


    Hochschule für Künste im Sozialen, Ottersberg

    Gabriele Schmid
    Akademische Hochschulleitung
    E-Mail:

    +49 (0)4205 3949 70
     

    09.09.2022 Transform

    Pressemitteilung
    Präsentation des inklusiven Raumlabors TRANSFORM


    In Hamburg lassen sich im September auf dem Reeperbahn Festival und am 4. Oktober  im resonanzraum St. Pauli die künstlerische Innovationskraft von Digitalität, Inklusion und Interdisziplinarität erleben.


    Ziel des von EUCREA initiierten einjährigen Kulturforschungsprojekts TRANSFORM ist
    das Setzen neuer künstlerischer Impulse in Musik, Tanz und bildender Kunst. Das dafür
    geschaffene Raumlabor besteht aus fünf inklusiven Kollektiven, die sich interdisziplinär
    mit den Potenzialen digitaler Technologien in der Kunst auseinandersetzten. Die Arbeit
    der Gruppen wird nun in Hamburg auf erlebbar: Auf dem Reeperbahnfestival entsteht ein

    interaktiver Raum zum Ausprobieren und im resonanzraum St. Pauli findet am 4. Oktober

    eine vielfältige Bühnenpräsentationen statt.


    Neue Möglichkeiten der inklusiven Teilhabe

    Digitale Medien sind längst mehr als Kommunikations- und Informationsinstrumente. Sie beein
    -
    flussen unsere gesamten Produktions- und Denkweisen, ermöglichen neue Formen der Produkti
    -
    on und des kollektiven Zusammenspiels. Diese Entwicklung schafft nicht nur neue Möglichkeiten
    in Kunst und Kultur, sondern eröffnet gleichfalls neue Formen inklusiver Teilhabe: „Künstler*in
    -
    nen mit Behinderung nutzen Hard- und Software nicht als Hilfsmittel, sondern zur Erweiterung
    der künstlerischen Ausdrucksfähigkeit. Damit werden sie zu Ideengebern für die zeitgenössi
    -
    sche Kunst- und Kulturpraxis.“, erläutert EUCREA-Projektleiterin Angela Müller-Giannetti den zu
    -
    grundeliegenden Ansatz des Kulturprojekts TRANSFORM. Initiator des Projekts ist der Dachver
    -
    band EUCREA, der 2019 das Thema barrierefreie Musikinstrumente mit der Veranstaltungsreihe
    Soundforms (
    https://www.eucrea.de/aktivitaeten/tagungen/soundform) aus England erstmals nach
    Deutschland gebracht hat und seitdem Barrierefreiheit in Musik, Tanz und bildender Kunst als

    innovativer Impulsgeber vorantreibt.


    TRANSFORM auf dem Reeperbahnfestival – 21. bis 24. September 2022

    Auf dem Reeperbahn Festival bespielen EUCREA und das inklusive Kunstkollektiv barner16 im
    Rahmen des Projekts TRANSFORM einen Schiffscontainer. Der Container auf dem Festival Villa
    -
    ge ist installativ gestaltet und gibt dem Laufpublikum des Festivals und allen Interessierten einen
     
    Einblick in das inklusive Raumlabor von TRANSFORM: Eindrucksvoll erweitern Tänzer*innen
    und Musiker*innen mit und ohne Behinderungen ihre körperlich-künstlerischen Ausdrucksmög
    -
    lichen mittels digitaler Technik. So wird Musik mit dem Körper getanzt und mit Armbewegungen
    musikalisch komponiert. Außerdem können barrierearme Instrumente ausprobiert werden. Das
    inklusive Kollektiv Studio Ohyay
    lädt in eine virtuelle Galerie ein.
    Der Zugang zum Festival Village ist kostenfrei.

    Adresse des Festival Village: Heiligengeistfeld, 20359 Hamburg

    Mehr zu TRANSFORM auf dem Reeperbahnfestival

    TRANSFORM im resonanzraum St. Pauli am 4. Oktober 2022

    Anfang Oktober bringen das Projekt TRANSFORM und das Hamburger Kollektiv barner16 eine
    Show auf die Bühne des resonanzraums St. Pauli, die durch die Verbindung von etablierten
    Kunstformen mit neuen Technologien künstlerische Experimente eingeht und präsentiert. „Mit
    dem Abend möchten wir Kunstschaffende und Publikum inspirieren und neue Denkanstöße für
    die Kulturszene schaffen. Die Bühnenshow wird ein Mix aus Konzert, Tanz- und Lecture-Per
    -
    formance sowie Vorträgen und Präsentationen sein. Jede am Projekt TRANSFORM beteiligte
    Gruppe hat hierfür ihre eigene Präsentation entwickelt, um ihren Forschungsprozess sichtbar zu
    machen.“, beschreibt TRANSFORM-Projektleiterin Antonia Rehfueß das Ziel und den Inhalt der
    Bühnenshow. Der Abend möchte Künstler*innen und Publikum inspirieren und neue Denkanstö
    -
    ße für die Kulturszene schaffen. Die Bühnenshow wird ein Mix aus Konzert, Tanz- und Lecture-
    Performance sowie Vorträgen und Präsentationen sein. Jede am Projekt TRANSFORM beteiligte
    Gruppe entwickelt dafür die für sie passende Präsentation ihres Forschungsprozesses. Zu den
    beteiligten Künstler*innen gehören:
    • Elina Wahiebi und Stefan Guntelmann, machen die Möglichkeiten eines Disklaviers – ein Klavier, das Körperbewegungen durch eine Künstliche Intelligenz in analoge Klänge übersetzt – live erlebbar.
    • Der Tech-Art Künstler Sebastian Graphx erstellt live einen 3D-Animationsfilm, der unmittelbar von DJ B1T.B0X.FX von barner16 vertont wird.
    • Das musikalisch-tänzerische Trio Sounding Devices performt auf Basis der Mogees-Technologie, bei der ein Vibrationssensor/Flächenmikrofon Objekte in Musikinstrumente verwandelt und so zum Beispiel ein Rollstuhl bzw. verschiedenste Prothesen zum Musik- und Tanzinstrumenten werden.
    • Das Sensor Punk Lab – bestehend aus der Hamburger Tanzkompanie here we are, den Choreograph*innen Gloria Höckner und Anke Böttcher sowie dem Soundentwickler Thomas Bisitz. Sie präsentieren selbst-entwickelte innovative Technologien: Mit den Motion Sound Boxes können Bewegungen als umgeschnallte, in die Kleidung eingewobene oder in der Hand gehaltene Geräte um Licht und Sound erweitert werden.

    Tickets
    Der Ticket-Vorverkauf startet in Kürze auf
    https://www.resonanzraum.club.
    Außerdem sind Tickets an der Abendkasse erhältlich.

    Adresse: resonanzraum St. Pauli, Bunker St. Pauli (1. OG), Feldstraße 66, 20359 Hamburg