Kritische Auseinandersetzung mit partizipativer Hochschullehre

    Die Autor*innen der Studie, Anne Goldbach und Nico Leonhardt, sind wissenschaftliche Mitarbeitende am Institut für Förderpädagogik der Universität Leipzig. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte umfassen unter anderem inklusionssensible Hochschulentwicklung, Leichte Sprache, partizipative Forschung und Lehre. Das Institut steht unter der Leitung von EUCREA-Vorständin Prof. Dr. Saskia Schuppener. Saskia Schuppener begleitet die Entwicklung des EUCREA-Programms ARTplus. Daher empfehlen wir sehr die Lektüre dieses Fachartikels zur kritischen Auseinandersetzung mit dem Kieler Modell des Instituts für Inklusive Bildung:

    Die Wissenschaftler*innen Dr.in Anne Goldbach und Nico Leonhardt von der Uni Leipzig stellen die Entwicklung partizipativer Lehrformate im deutschsprachigen Raum vor, in denen Menschen mit Behinderungserfahrung, aber ohne formale Hochschulzugangsberechtigung als Expert*innen in eigener Sache in die Hochschullehre einbezogen werden. Bekannt wurde der Ansatz des Kieler Instituts für Inklusive Bildung in Deutschland, dessen Idee in anderen Projekten, z.T. mit anderen konzeptionellen Ausrichtungen, aufgegriffen wurde. Die Wissenschaftler*innen Goldbach und Leonhard, die selbst in das Hochschulprojekt ‚QuaBIS‘ („Qualifizierung von Bildungs- und Inklusionsreferent*innen in Sachsen“) an der Universität Leipzig eingebunden waren, setzen sich kritisch-reflexiv mit den erprobten Lehr-/Lern-Settings und den Rollenzuschreibungen der daran beteiligten Akteur*innen auseinander. Grundlage dafür sind die Ergebnisse einer Befragung unter teilnehmenden Lehramts-Studierenden der Uni Leipzig. Die Ergebnisse zeigen, dass auch in einem inklusionsorientierten Setting Wissensvermittler*innen mit Behinderungserfahrung zu oft als „die Anderen“ gesehen und adressiert werden und dass partizipative Lehrangebote zwar als bereichernde Abwechslung, aber häufig nicht als ausreichend professionelle Vorbereitung auf berufliche Herausforderungen eingeschätzt werden. Die Autor*innen wünschen sich einen Fachdiskurs, der diese Spannungsfelder offenlegt, analysiert und kritisch diskutiert, um eine Weiterentwicklung partizipativer Hochschullehre konstruktiv zu fördern.

    
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