Über Eucrea
Was wir denken
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Kunst und Kultur sind bedeutende Räume für Vision, Begegnung und Auseinandersetzung. Kunst und Kultur können Menschen auf neue Weise zusammenbringen. Was und wer hier sichtbar ist, prägt das öffentliche Bild, erzeugt Meinungen, Sichtweisen und Diskussionen. Allen am Kulturmarkt beteiligte Akteure kommt hier besondere Verantwortung zu. Sie können auf besondere Weise Einfluss auf Erzählungen und die Entwicklung unserer Gesellschaft nehmen. Sie können Keimzellen für eine neue Gesellschaftskultur sein.
Künstler*innen mit Behinderungen bringen neue Impulse in den künstlerischen Markt. Ihre Beteiligung verändert Sehgewohnheiten, stellt Abläufe in Frage und entfacht neue künstlerische Diskussionen. Deswegen verfolgen wir das Ziel, den Kreativmarkt für Künstler*innen mit Behinderung zugänglicher zu machen.
EUCREA ist seit 1989 Verband zum Thema Kunst und Behinderung für Deutschland, Österreich und die Schweiz. Mitglieder im Verein sind Künstler*innen mit und ohne Behinderungen, Ateliers, Kompanien, Ensembles, Stiftungen, Organisationen und Netzwerke.
Was (noch nicht) ist
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Die Liste der Barrieren auf dem künstlerischen Weg ist lang. Es mangelt an künstlerischen Qualifizierungsangeboten in der Kinder- und Jugend- und Berufsbildung. Jungen Kreativen mit Behinderung wird von einem künstlerischen Berufsweg oft abgeraten. Öffentliche Ausbildungshäuser schrecken vor der Zulassung von jungen Kreativen (noch) zurück, da es ihnen an Erfahrungen und Infrastruktur mangelt.
Deutschland hat bei der letzten Genfer Staatenprüfung 2023 der UN-Behindertenrechts-konvention im Bereich Bildung das Schlusslicht aller unterzeichnenden Mitgliedstaaten gebildet (siehe Studie der Aktion Mensch https://www.aktion-mensch.de/inklusion/recht/hintergrundwissen/umsetzung-unbrk-internationaler-vergleich). Der Artikel 24 der Konvention sieht vor, dass die unterzeichnenden Partner ein „inklusives Bildungssystem auf allen Ebenen errichten“. Dieses Ergebnis ist für ein reiches Industrieland wie Deutschland beschämend – könnte Deutschland hier doch eine Vorbildrolle einnehmen. Noch beschämender ist, dass diese Verfehlung in der Öffentlichkeit kaum zum Thema gemacht wurde. Und das wo viele tausende junge Menschen jedes Jahr davon betroffen sind.
Der Arbeitsmarkt für Menschen mit Assistenzbedarf ist eingeschränkt – sei es aus Gründen mangelnder Barrierefreiheit oder eingeschränkter künstlerischer Kriterien. Öffentliche Hilfeleistungen entsprechen nicht den Anforderungen kultureller Betriebe, Anträge auf Assistenzleistungen werden häufig abgelehnt.
Parallel zu dieser Entwicklung entsteht im öffentlichen Bewusstsein – sowohl im privaten wie im öffentlichen Kulturbetrieb (siehe: ARTplus Perspektiven #5: Joachim Kosack auf YouTube) – ein zunehmender Wille nach Diversifizierung. Menschen mit Behinderung sollen hier nicht länger fehlen und in Zukunft auch verantwortliche Positionen übernehmen. Aber der Nachwuchs fehlt.
Dabei suchen immer mehr junge Menschen mit Behinderung nach Ausbildungs- und Arbeitsalternativen außerhalb der Behindertenhilfe. Nur vereinzelt – und oftmals unterstützt durch das persönliche Umfeld – finden junge Kreative mit Behinderung den Weg dorthin.
Inklusion verändert den Kulturbetrieb: Neue Formate entstehen, in denen Künstler*innen mit und ohne Behinderungen künstlerisch kooperieren. In Vermittlungs-, Kurations- und Regieprojekten übernehmen Künstler*innen mit Behinderung verantwortliche Positionen. Einzelne Gruppen unterhalten Bühnen und Spielstätten, in denen neue künstlerische Formen erprobt werden. „Aesthetic of Access“ wird als Kunstform entdeckt und erste Künstler*innen mit Behinderungen erhalten bedeutende Kunstpreise.
Was wir denken
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Die Menschen von EUCREA wünschen sich eine gerechte Gesellschaft.
In der alle Menschen ihre Talente verbessern.
Menschen mit und ohne Behinderung.
Es gibt viele verschiedene Menschen.
Alle haben verschiedene Talente.
Das ist eine Stärke!
EUCREA denkt: Zusammenarbeit ist sehr wichtig.
Kunst und Kultur sind gut für Begegnung und miteinander reden.
Kunst und Kultur bringen Menschen zusammen.
Alle Menschen sind dafür verantwortlich.
Sie bereiten den Weg für ein neues Miteinander in der Gesellschaft.
Künstler mit Behinderung bringen Neues in die Kunst.
Deshalb hat EUCREA ein Ziel:
Kunst für alle zugänglich machen.
Tanz, Theater, Musik und alle anderen Formen von Kunst.
Auch für Künstler mit Behinderung.
EUCREA ist seit 1989 ein Verein für Kunst und Behinderung.
In Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Mitglieder im Verein sind Künstler mit und ohne Behinderung.
Und auch Kunst-Ateliers, Theatergruppen und Stiftungen.
Was (noch nicht) ist
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Künstler mit Behinderung sind Teil unserer Gesellschaft.
Aber sie haben keine guten Möglichkeiten im Kunst-Betrieb.
Lange konnten Künstler mit Behinderung nur in Werkstätten arbeiten.
Die Hindernisse auf dem Künstler-Weg sind groß.
Es gibt wenig Angebote für die Ausbildung.
Ausbildungs-Häuser haben wenig Erfahrung mit Inklusion.
Sie erreichen Kreative mit Behinderung selten.
Um Künstler zu sein, brauchen viele Menschen mit Behinderungen Unterstützung.
Unterstützung zu bekommen ist nicht einfach.
Und es gibt wenig Assistenz.
Viele Häuser sind nicht barrierefrei.
Das muss einfacher werden.
Deutschland ein reiches Land.
Deutschland soll ein Vorbild sein.
Die Politik hat noch nicht viel dafür getan.
Im Radio, im Fernsehen und im Internet wird zu wenig über Inklusion berichtet.
In Museen, auf Bühnen, im Film sind Menschen mit Behinderungen zu wenig sichtbar.
Menschen mit Behinderung sollen nicht länger im Kultur-Betrieb fehlen.
Sie sollen auch verantwortliche Aufgaben übernehmen.
Bisher gibt es zu wenig Menschen mit Behinderung, die sich das zutrauen.
Inklusion verändert den Kultur-Betrieb.
Kunst wird vielfältiger.
Alle sind sichtbar.
Und es passiert viel.
Einzelne Theater-Gruppen haben eigene Bühnen.
Es gibt viele Ateliers, in denen Künstler mit und ohne Behinderungen zusammen- arbeiten.
Künstler mit Behinderung haben wichtige Kunst-Preise bekommen.
Schauspieler wurden ausgezeichnet.
Schauspieler mit Behinderungen werden für Film und Theater gesucht.