VIELFALT IN DER KUNST

    Vielfalt: Alle sind verschieden - auch in der Kultur-Arbeit

    Künstler und Künstlerinnen mit Behinderung sichtbar machen

     

     

     

    „Welche Stimmen sind im Raum, und wer fehlt?“

    Abid Hussain, Arts Council England
    [übersetzt: Englischer Kunst-Rat]

    In Deutschland gibt es viel Kultur.
    Es gibt viele Künstler und Künstlerinnen.
    Es gibt auch Künstler und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung.
    Trotzdem ist ihre Kunst oft nicht sichtbar.
    Warum ist das so?

    In großen Städten gibt es Vereine und Gruppen für Künstler und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung.
    Aber diese Angebote sind oft nur für Menschen, die in einer Werkstatt arbeiten.
    Manche der Projekte gibt es schon seit vielen Jahren.
    So sind viele Künstler und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung bekannt geworden.
    Man kennt ihre Kunst in Deutschland.
    Und in anderen Ländern.

    Aber nicht alle Menschen mit einer Beeinträchtigung arbeiten in einer Werkstatt.
    Dann ist es schwieriger, als Künstler oder Künstlerin mit Beeinträchtigung zu arbeiten.
    Es gibt nur sehr wenige Angebote.
    Es gibt zu wenig Assistenz.
    Und es gibt zu wenig Ausbildungen.

    Das macht vieles schwieriger.

     

     

    Zusammenfassung

    In diesen Texten konnte man lesen:
    Welche Möglichkeiten haben Künstler und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung?
    Man konnte Beispiele lesen.
    Man konnte etwas über Projekte erfahren.

    Jetzt fassen wir zusammen:
    Was haben wir daraus gelernt?
    Was ist wichtig für die Zukunft?

    1. Viele dieser Projekte haben ein Problem mit Geld.
      Sie bekommen immer nur Geld für eine kurze Zeit.
      Sie stellen einen Antrag.
      Dann bekommen sie Geld für ihre Arbeit.
      Aber oft wissen sie nicht:
      Können wir auch im nächsten Jahr mit der Arbeit weiter-machen?
      Wird auch dann Geld da sein für die Arbeit?

      Das macht die Arbeit schwieriger.
      Man kann immer nur für kurze Zeit planen.
      Es ist schwierig, etwas zu verändern für Künstler und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung.
      Dafür müssten die Projekte sicher weiter-arbeiten können.
      Sie bräuchten sicheres Geld für eine längere Zeit.
      Sie brauchen Förderung.
      Dafür braucht man neue Programme.
    2. Noch eine Veränderung wäre gut:
      Wir wünschen uns eine Service-Stelle für Verschiedenartigkeit in Kunst und Kultur.
      Die Stelle soll Anprech-Partner sein für Künstler und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung aus ganz Deutschland.
      Und sie soll Ansprech-Partner sein für Projekte.
      Diese Aufgaben soll die Service-Stelle haben:
      - Förderung von Künstlern und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung
      Beratung
      - Information
      - Planung von Zusammen-Arbeit von verschiedenen Gruppen wie Künstler und Künstlerinnen, Politik und Verwaltung
    3. Auch bei den Kultur-Ämter und den Kultur-Behörden soll sich etwas verändern in Zukunft.
      Sie haben eine wichtige Aufgabe.
      Diese Aufgabe ist Inklusion.
      Das heißt:
      Sie müssen sich darum kümmern, dass alle Künstler und Künstlerinnen die gleichen Chancen haben.
      Auch Künstlern und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung.
      Dafür müssen sie etwas verändern.
      Sie müssen Projekte von Künstlern und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung fördern.
      Sie müssen Leute einstellen für diese Förderung.
      Sie müssen Gelder vergeben.
      Und sie müssen mehr unterschiedliche Angebote an das Publikum machen.
      Damit das Publikum sich daran gewöhnt, dass Verschiedenheit normal ist.
      Das ist ein wichtiges Ziel für die Kultur-Ämter und Kultur-Behörden.
    4. Es gibt viele junge Menschen mit Beeinträchtigung.
      Viele von ihnen haben ein Talent.
      Das heißt: Sie können etwas besonders gut.
      Vielleicht können sie in Zukunft gute Künstler und Künstlerinnen sein.
      Dafür brauchen sie Unterstützung.
      Unterstützung in der Schule.
      Und Unterstützung außerhalb der Schule.

      Vielleicht durch ein Praktikum.
      So können sie mehr über Kunst lernen.
      Sie werden gefördert.
      Vielleicht brauchen sie Unterstützung für eine Bewerbung an einer Kunst-Schule.
    5. Künstlern und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung brauchen eine Ausbildung.
      Sie müssen lernen: Wie kann ich ein Profi sein?
      Wie kann ich als Künstler oder Künstlerin arbeiten?
      Was muss ich dafür wissen und können?
      Welche Techniken kann ich benutzen?
      Vielleicht brauchen sie dafür Assistenz.
      Dafür gibt es noch zu wenige Angebote.
      Es muss dafür mehr Zusammen-Arbeit geben.
      Zusammen-Arbeit mit Kunst-Schulen und der Behinderten-Hilfe.
      Nur dann wird sich in Zukunft etwas verändern.
    6. Noch etwas muss sich weiter-entwickeln:
      Es muss mehr Arbeits-Plätze geben für Künstler und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung.
      Vielleicht sind es Außen-Arbeits-Plätze von einer Werkstatt.
      Oder es sind Arbeits-Plätze mit dem Budget für Arbeit.
      Mehr Menschen müssen davon erfahren.
      Es muss bekannter werden.
      Dann können mehr Anbieter das Budget für Arbeit nutzen.
      Und dann gibt es auch mehr Arbeits-Plätze für Künstler und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung.
    7. Auch in der Gesellschaft muss sich etwas verändern.
      Viele Menschen kennen keine Kunst von Künstlern und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung.
      Sie wissen nichts über Verschiedenartigkeit.
      Sie sehen keine Schauspieler und Schauspielerinnen mit Beeinträchtigung im Fernsehen.
      Sie lesen keine Texte von Journalisten und Journalistinnen mit Beeinträchtigung in den Zeitungen.
      Sie lesen keine Bücher von Autoren und Autorinnen mit Beeinträchtigung.
      Sie treffen in ihrer Freizeit keine Menschen mit Beeinträchtigung.
      Die Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung muss bekannter werden.
      Zeitungen und Fernsehen müssen mehr darüber berichten.
      Nicht weil sie Mitleid haben.
      Sondern weil es gute Kunst ist.

     

     

     

     

    EUCREA

    EUCREA vertritt die Interessen von Künstlern und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung in Deutschland.
    Man kann dazu auch sagen: EUCREA ist der Dach-Verband von Künstlern und Künstlerinnen mit Beeinträchtigung.
    Mit diesem Thema kennen wir uns gut aus.
    Wir haben viel Fach-Wissen.

    EUCREA macht viele Fach-Tage.
    Wir bieten Veranstaltungen an.
    Wir entwickeln neue Ideen.
    Und wir schreiben darüber.

    Bei EUCREA kann man ins Gespräch kommen.
    Wir bieten Ihnen Austausch zum Thema Kunst von Menschen mit Beeinträchtigung.

     

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