STUDIO OHYAY



    Studio Ohyay ist der Prototyp einer virtuellen Galerie, die fünf Bildende Künstler und Künstlerinnen zusammen mit einem Programmierer und einer Grafikdesignerin erbaut haben, um ihre Kunst in digitale Räume zu übersetzen und für ein größeres Publikum zugänglich und sichtbar zu machen.

    WAS IST STUDIO OHYAY?

    Studio Ohyay ist ein Ort und ein Forschungsprojekt gleichzeitig. Als Ausgangspunkt der künstlerischen Forschung untersuchten fünf Bildende Künstler und Künstlerinnen, wie sie das Internet zur Präsentation und Veröffentlichung ihrer eigenen – bisher hauptsächlich analogen – künstlerischen Arbeit nutzen können. Ergebnis ist der Ort Studio Ohyay: Eine digitale Galerie auf der Videocallplattform ohyay.co. Diese ermöglicht die eigenständige Gestaltung virtueller Räume und Ausrichtung immersiver Events. Studio Ohyay ist dadurch nicht nur ein digitale Bildergallerie, sondern ein Erfahrungsraum: Wir können uns dort beispielsweise in einer animierte Fantasie-Stadt bewegen, durch ein Reisetagebuch klicken oder in Begleitung von drei Skulpturen türkischer Popmusiker mit der Berliner S-Bahn fahren.

    WARUM STUDIO OHYAY?

    Kuration und Vermittlung der eigenen Kunst ist eine wichtige Kompetenz für die eigene künstlerische Arbeit bis hin zur Vermarktung dieser. Ihre Notwendigkeit wird in der Übersetzung in einen neuen, digitalen Raum umso deutlicher. Denn es bedarf hier nicht nur der Erlernung softwareeigener Programmierungswerkzeuge, sondern zuerst ein Verständnis für dessen Rezeptionsmöglichkeiten und -notwendigkeiten aus Perspektive der Besuchenden. Die Erstellung einer virtuellen Galerie bietet die Gelegenheit, dies ebenfalls als kreativen Prozess zu begreifen und - anders als im Analogen, Räume von Grund auf individuell und nur durch die Limitierung des Computerbildschirms zu gestalten. So wird bereits die Produktion eines Foyers zum künstlerischen Akt oder die Übersetzung des Aquarells ins Digitale kreiert einen interaktiven Moment mit den Besuchenden. Die Überführung analoger künstlerischer Praxis und analogen Kunstwerken in den Digitalen Raum transformiert diese somit immer zu einem neuen Original. Die sich daraus ergebenden Möglichkeiten, Spielarten und Formen wurden durch die Künstler und Künstlerinnen im Rahmen von Studio Ohyay untersucht, um neue Impulse und Beispiele für die Potenziale digitaler Kunstproduktion zu schaffen.

    WIE IST STUDIO OHYAY ABGELAUFEN?

    Da Studio Ohyay sich aus Projektbeteiligten aus Hamburg, Berlin, Köln und Leipzig zusammensetzte, startete das Labor mit einem zweitätigen Auftakttreffen vor Ort in Hamburg. Danach traf sich das Team ausschließlich digital auf der Plattform ohyay.co. Dort entwickelten sie ihre virtuelle Galerie, tauschten sich aus, programmierten und kamen schließlich am 04. Oktober noch einmal zu der TRANSFORM Veranstaltung im resonanzraum Hamburg vor Ort zusammen.

    A 31. Dezember 2022 wurde die Plattform ohyay.co aufgrund von Änderungen in der Betriebsstruktur und einer geringeren Nachfrage an virtuellen Veranstaltungen von den Providern aus dem Netz genommen. Ein eigenständiges Streifen durch die virtuelle Galerie ist daher leider nur bis dahin möglich gewesen. Danach gestattet der aufgezeichnete Rundgang durch den Künstler Martin Kraft einen Einblick in das vergangene Studio Ohyay.

    März: AUFTAKTTREFFEN

    Zum Auftakttreffen traf sich Studio Ohyay für zwei Tage in den Räumlichkeiten der W3 in Hamburg Altona. Einblick in das gemeinsame Arbeiten liefern die Tagesordnungspunkte:

    Tag 1
    1. Kennenlernen und Austausch von Erwartungen an das Projekt
    2. Inputpräsentation zu Online-Galerien
    3. Vorstellung der eigenen künstlerischen Praxis
    Tag 2
    1. Einführung in die Programmiergrundlagen der Plattform ohyay.co
    2. Gemeinsame Entwicklung einer digitalen Traumgallerie
    3. Organisation der zukünftigen Zusammenarbeit
    April-Juni: KONZEPTION UND VORBEREITUNG
    Über drei Monate hinweg entwarfen die Künstler und Künslterinnen von Studio Ohyay Skizzen ihrer eigenen Räume für die digitale Galerie. Sie sammelten ihre Ideen auf Trello und trafen sich auf der Plattform ohyay.co regelmäßig mit der Projektleitung, um diese auf die Plattform zu überführen.
    Juli-August: ABSCHLUSSTREFFEN UND FERTIGSTELLUNG
    Beim virtuelle Abschlusstreffen in der digitalen Galerie Studio Ohyay wurden die Galerieräume der Künstler und Künstlerinnen sich gegenseitig vorgestellt. Letzte Änderungswünsche wurden gesammelt und umgesetzt. Danach folgte mehrere Testläufe mit Besuchenden, die die digitale Galerie auf ihre Benutzerfreundlichkeit und letzten Rechtschreibfehlern überprüften. Ausgehend von ihren Rückmeldungen wurde die Galerie fertiggestellt.
    September: ERÖFFNUNGS-COUNTDOWN UND RELEASE
    Die virtuelle Galerie öffnete am 21. Septermber über einen Link auf der EUCREA Website ihre Türen. Am gleichen Tag startete TRANSFORM seine partzipative Ausstellung auf dem Art Space des Reeperbahn Festivals auf dem Heiligen Geist Feld in Hamburg.
    Wenige Tage später erreichte uns die Nachricht, dass die Plattform ohyay.co Ende 2022 aus dem Netz genommen wird. Und wir dachten das Internet vergisst nie...
    Oktober: PRÄSENTATION IM RESONANZRAUM
    Die gemeinsame Arbeit und der Prozess wurde durch einen Teil des Projektteams bei der TRANSFORM Veranstaltung im resonanzraum Hamburg am 04. Oktober vorgestellt und gefeiert.
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    WER IST STUDIO OHYAY?

    Studio Ohyay ist ein Zusammenschluss von Künstlern und Künstlerinnen aus dem Atelier Freistil, dem Mosaik Berlin, dem kaethe:k Kunsthaus und der Siebdruckwerkstatt die Sieben von barner16. Dabei handelt es sich um Martin Kraft, Elias von Martial, Farbe als Waffe, Esther Ravens, RUMS und Ongun Tomar. In Gestaltung und technischer Umsetzung wurden sie von der Projektleitung Sandra Sancelean und Manuel Melzer begleitet. Isabel Schwenk übernahm als kuratorische Prozessbegleitung die Rolle eines Outside Eye.
    Martin Kraft: BRING FARBE INS SPIEL
    Dein Bildschirm wird zur Graffitiwand: Such dir eine Mauer aus & leg los...
    aber lass dich nicht erwischen!

    Martin Kraft holt in "Bring Farbe ins Spiel" urbane Kulissen mit ihren alltäglichen Gestalten auf die Plattform Ohyay und verwandelt den eigenen Computerbildschirm zur digitalen Wand für Graffitis.
    Elias von Martial: NIGHT CITY
    Es ist Nacht und viel los in dieser futuristischen Weltraumstadt. An bestimmten Orten kannst du hinter die Fassaden schauen.


    Elias von Martial überträgt in "Night City" Teile seiner bisher nur auf dem Papier existierenden Fantasiestadt in den digitalen Raum.
    Farbe als Waffe: FEDERFÜHREND
    Entdecke, welche Vögel man in den Straßen von Hamburg finden kann...

    Farbe als Waffe hat mit deiner Arbeit "Federführend" das Zusammenspiel zwischen dem analogen und digitalen in Arbeiten in unserem Alltag erforscht.
    Esther Ravens: ECHTZEIT
    Von der Druckmaschine bis ins Atelier: Esther setzt Tag für Tag das geschriebene Wort einer Tageszeitung mit Fabren auf der Leinwand um.

    Eine wichtige Inspiration für Esther Ravens tägliche Arbeit ist die Kolumne einer bekannten Tageszeitung, die sie jeden Morgen auf der Zugfahrt von Lüneburg zum Atelier Freistil in Hamburg liest.
    Rums: LIVE WITH RUMS
    Mit Kamera und Skizzenbuch auf Reisen - hier kannst du sehen, was Rums in den letzten Monaten erlebt hat.

    Rums arbeitet als Illustrator und Grafikdesigner in dem Siebdruckatelier Die Sieben in Hamburg.
    Ongun Tomar: STEIG EIN
    Es ist wie im Traum - Ongun trifft seine Lieblingssänger*innen in der Straßenbahn...

    Mit dem Projekt "Steig ein" lässt Ongun Tomar in Studio Ohyay seine Fantasie spielen und setzt in die Berliner S-Bahn 3 türkische Popmusiker*innen, die eigentlich nur darauf warten, dass man ein Selfie mit ihnen macht.
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    von vorne links nach rechts: Sandra Sancelean, Martin Kraft, Elias von Martial, Manuel Melzer, Esther Ravens, Ongun Tomar, Antonia Rehfueß, Danny Belsunzero, Marie Tietmeyer, Matti Wustmann
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